Freitag, 2. Mai 2014

Grossenbrode, wieder zuhause

Wir hätten die  kleine Strecke von Orth nach Grossenbrode am Samstagmorgen bei flauen Bedingungen zurücklegen können, aber es gab da eine Person auf diesem Schiff, welche unbedingt noch am Abend, bei abflauendem Wind, auslaufen wollte, ich war es nicht...

Das Morgenessen verlief fröhlich und vergnügt. Man beachte die beste aller Müslitassen, einer unseren vielen, unverdienten Regattapreisen!



Wir verbrachten einen faulen Tag auf dem Schiff, schliefen aus, machten einen Spaziergang, assen ein tolles Fischbrötchen am Hafenkiosk und hörten ein Interview am Radio mit Wilfried Erdmann, einer deutschen Seglerlegende.

Dann hiess es Leinen los, Richtung Grossenbrode. Der Hafen von Orth verschwand im Kielwasser.




Die Fehmarnsund-Brücke zeigt für uns immer den Anfang, bzw. das Ende einer Segeltour an. Heute wollte das Ende verdient sein...



Wir motorten  weiter gegenan, es hatte ziemlich starken Wind und hohe Wellen. Wenn die Dänen fünf Windstärken voraussagen, dann meinen sie es auch! Als wir endlich abfallen und die Genua ausrollen konnten, ging das Geschaukel erst richtig los. Wellen von  anderthalb Metern von der Seite sind kein Spass.
Wenigstens kamen wir vorwärts, kein Wunder, hohe fünf Beaufort bringen schon den nötigen Power. Eine Stunde später standen wir vor der Hafeneinfahrt. Motor an und durch fanden wir. "Njet" fand der Motor. Die Zündung hatte einen Wackelkontakt, da passierte nichts ...
Da lagen wir jetzt vor der Haustür, ohne Motor und mit einem völlig überpowerten Schiff, toll! Der Hafen von Grossenbrode hat eine ganz schmale Rinne, welche in einen dem Hafen vorgelagerten Binnensee führt. Natürlich lag die Richtung dieser Rinne sehr, sehr , sehr! hoch am Wind. Wir rechneten den Kurs aus, trimmten das Schiff, bissen die Zähne zusammen und legten los. Da wir beim Vorbereiten des Schiffs einige Male den Kurs gewechselt hatten, versuchte ich ein letztes Mal, den Motor zu starten. Oh welch himmlisches Geräusch, der Motor erwachte zum Leben! Unser Adrenalinspiegel senkte sich etwas, als wir den Kanal mit Motorunterstützung durchfuhren. Es wäre aber wirklich knapp gewesen, ein kleiner Winddreher und wir wären auf der Sandbank aufgesetzt...

Wir legten dann im windgeschützten Hafen ein butterzartes Anlegemanöver hin und fanden uns trotz allem ziemlich gut :-) Schwein gehabt!!

Wir hatten wunderbaren roten Reis mit Spiegeleiern zum Nachtessen. Schön zuhause zu sein! Morgen kommt uns die Dänenfamilie besuchen, wir freuen uns.



Donnerstag, 1. Mai 2014

Orth auf Fehmarn

Der angesagte Nordwind kam heute an. Fünf bis sechs Beaufort raumschots wären ja toll, wir bedachten aber nicht, dass mit Nordwind meist ein Temperatursturz einhergeht - es war saukalt! Der Leuchtturm am Ende von Langeland fliegt vorüber.


Der Wind nimmt zu und baut eine fiese Welle von ca. 1.5 m auf. Lotta findet surfen toll, allerdings fehlt ihr darin die Übung und sie macht allerlei Kapriolen. Der Steuermann ist wirklich gefordert, kein Wunder bei solchen Wasserbergen...




Da die Böen die 22 Knoten zeitweise deutlich überschreiten, muss gerefft werden. Beide Segel erhalten ihre Reffs. Danach sieht das Cockpit so aus. Hier muss dringend aufgeräumt werden!


Als wir die Westecke von Fehmarn unrunden beruhigt sich die See. Lotta läuft wirklich gut, 6.5 Knoten mit voller Genua und einem Reff im Grosssegel machen schon Spass. Der nette Hafen von Orth kommt viel zu schnell näher. Nach Orth anstelle von Heiligenhafen zu fahren war ein guter Tipp von Kirstin. Wir sind etwas durchfroren und geniessen die Sonne in Orth.