Sonntag, 30. Oktober 2016

Ausflug nach Coimbra

Coimbra muss man gesehen haben. Die Stadt war kurzzeitig Hauptstadt des Königreichs Portugal und ist, so sagen wenigstens die Einheimischen, die wichtigste Universitätsstadt im Land. Die Universität, von weitem auf dem Hügel zu sehen, wurde schon 1290 gegründet. Sie besteht aus einem abgeschlossenen, barocken Bezirk, welcher sehr eindrücklich ist.

Das Haupttor mit dem berühmten Eisengitter. Die Fetzen, welche im Gitter hängen, stammen offenbar von zerrissener, studentischer Kleidung. Der Grund dafür: grosse Trauer über das Ende der Studentenzeit beim verlassen der Uni nach dem Studium.


Der Innenraum der Kapelle.


Die berühmte Bibliothek.


Beim Betrachten der ausgestellten Bücher wurde mir erstmals bewusst, wie eng Wissenschaft, Kolonisation, Mission und Jesuitentum zusammenhängen - beklemmend!

Der Hauptplatz.


Gelebte und geliebte Tradition. Das studentische Leben ist stark von Traditionen geprägt, so wird den Erstsemestrigen ein Mentor zugeteilt, der sie durch die schwierige Anfangszeit begleitet. In den ersten Wochen müssen die Frischlinge allerlei studentischen Schabernack über sich ergehen lassen, bis sie endlich die studentische Kluft tragen dürfen.


Eine Tuna ist eine studentische Musikkapelle. Zu Beginn des Semesters ziehen die Tunas durch die Stadt, musizieren auf durchaus ansprechendem Niveau und sammeln Geld. Ob das Geld in den Geist erhellende Literatur oder den Geist benebelnde Getränke fliesst, entzieht sich meiner Kenntnis.


Das Fado-Museum müssen wir natürlich auch besuchen. Es gibt zwei "Stile" des Fados, den in Coimbra heimischen und den von Lissabon. In Coimbra singen nur Männer. Das musikalische Niveau soll in Coimbra auch höher sein, so wurde uns hier suggeriert. Interessanterweise gibt es auch zwei Gitarren, die mit dem tropfenförmigen Kopfbrett ist etwas grösser und tiefer gestimmt und kommt aus Coimbra, die mit dem schneckenförmigen Kopfbrett stammt aus Lissabon, ist kleiner und höher gestimmt. Jetzt passt es auch mit den Männer- und Frauenstimmen.



Die Gassen sind eng und verwinkelt.



Ein nettes Plätzchen für ein paar Tapas finden wir auch.


So viele Kirchen!



Und zum Schluss noch dies: Ich habe lange darüber gebrütet für welchen Sport diese Finken wohl entwickelt wurden. Ich glaube aber, der Sport würde mir gefallen!


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