Sonntag, 26. Februar 2017

Rio Guadiana

Der Rio Guadiana bildet die Grenze zwischen Spanien und Portugal, er soll die ersten 20 Meilen, knapp 38 km, problemlos schiffbar sein. Von verschiedenen Leuten wurde uns ein Besuch sehr angeraten. Einen Ausflug auf den Guadiana hatten wir nie in Betracht gezogen, wir sind jetzt aber begeistert und froh, diesen Ausflug ins Grenzland unternommen zu haben. Es ist sehr ländlich, es gibt nur ganz wenige Dörfer hier und Anlegestege sind selten, eine Übernachtung am Anker muss immer eingeplant werden. Der Fluss hat selbst in Alcoutim, 20 Meilen von der Küste entfernt, 2 m Tidenhub und 2 - 3 Knoten Strom. Am Freitag legen wir zwei Stunden nach Niedrigwasser ab und können mit der Tide recht schnell den Fluss hochfahren. Die Autobahnbrücke pfeift in den höchsten Tönen.


Nach knapp 1.5 Std. finden wir in Foz de Odeleite sogar einen Platz am Schwimmsteg. Es ist schon etwas rustikal hier, dafür gratis.


Am Samstagmorgen müssen wir wieder auf die Flut warten und machen einen schönen,langen Spaziergang in der Umgebung. Interessantes Piktogramm: Ob hier älteren Herren mit Stock von ihren Begleiterinnen das Bein gestellt werden darf?


Wir folgen dem Nebenfluss ins Hinterland, wir sind ganz allein. Die Vögel pfeifen, Rosmarin und Lavendel blühen.



Um Mittag legen wir ab und erfinden ein neues Wort. Ab jetzt heisst nach jeder Kurve "Achtung, Bambusinsel!" grosse Mengen von toten Bambusstöcken sind auf dem Fluss unterwegs.


Nach einer guten Stunde sind wir in Alcutim (Portugal) wo alle Plätze am Steg belegt sind, also müssen wir ankern. Wir stecken reichlich Kette, fahren den Anker gründlich ein und harren der Dinge die da kommen. Der Anker hält gut, wir getrauen uns am Nachmittag sogar mit dem Gummiboot auf die Portugiesische Seite, wo wir prompt einer Deutsche Crew über den Weg laufen, welche wir schon in Ayamonte getroffen haben, wir werden zum Kaffee eingeladen. Bei einem gemütlichen Gespräch kann ich sogar meine Sorgen ums Boot vergessen. Natürlich hängt das Löttchen brav am Anker, als wir zurückkommen. Die Nacht wurde sehr lang, ich bin nicht der abgebrühteste Ankerlieger, und wenn die Strömung nachts zwei mal kentert und die Kette über den Kiesgrund rasselt, bis sich der Anker von Neuem eingegraben hat, so stresst mich das ziemlich. Kurz, viel geschlafen habe ich nicht...

Diese Aussicht am Anker entschädigt aber für vieles!


Wir haben Glück, gegen Mittag können wir am Steg festmachen. Das Städtchen Alcoutim ist sehr authentisch und hübsch. eine kleine Kirche mit grosser Treppe haben sie auch.



Heute ist Grilltag beim Dorfrestaurant, wer würde dieser Verlockung widerstehen können? Wir nicht!



Nach einer Dusche sitzen wir bei Sonnenschein im Cockpit und geniessen einen Sundowner, ein Schlaflied wird uns heute niemand singen müssen!


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