Mittwoch, 28. Februar 2018

Sturm über den Kanaren

Heute kam die zweite Sturmfront aus Südwest in den Kanaren an. Die Zeitungen beschreiben schlimme Vorkommnisse: umgeworfene Schiffe auf Werftgeländen, sintflutartige Regenfälle, Überschwemmungen, hohe Wellen  und in Bergnot geratene Wanderer. Es soll auf Teneriffa sogar eine Anzahl Todesfälle gegeben haben. Auf See soll alles gut gewesen sein, die Seenotrettung wird in den Zeitungen nicht erwähnt, schön!

Auf Lotta war auch alles ruhig. Wir kämpften beide mit einer schlimmen Erkältung (ich mehr, Liisa weniger). Heute waren wir zum ersten Mal wieder auf einem Spaziergängchen, so ein bisschen um den Hafen, und wunderten uns wieviel Holz vom nahen Fluss ins Hafenbecken gespült wurde. Die aufgewühlte See vor den Klippen war spektakulär!



Das nächste Wetterfenster zeichnet sich für Freitag ab, wir freuen uns auf Fuerteventura.

Montag, 26. Februar 2018

Rückschläge - und Möglichkeiten

Wir waren bereit. Nur die Leinen lösen und den Motor starten, Fuerteventura wir kommen. Unser Motor machte aber nix, nada. Rückblickend muss ich sagen, dass der Anlasser in letzter Zeit etwas gemütlich zur Sache ging, unser Diesel sprang aber bisher immer zuverlässig an. Der kräftige Spannungsabfall beim betätigen des Anlassers liess den Verdacht aufkommen, unsere Starterbatterie hätte das Zeitliche gesegnet... Wir mussten also hier bleiben und verloren unser Wetterfenster, das frustierte uns.

Wir machten aber aus der Not eine Tugend und bauten die "Batterie-Beschaffungs-Tour" zur touristischen Nordschleife aus und besuchten Teror (ja, heisst wirklich so und schreibt sich mit einem "r") und Arucas, zwei sehenswerte Städtchen. Mit dem Mietwagen gings zuerst nach Las Palmas, wo wir beim Schiffsausrüster "rolnautica" rasch fündig wurden, eine Batterie und ein paar Kleinteile fürs WC kauften und Zeit für ein schnelles Frühstück hatten.

Anschliessend gings in die Berge nach Teror, wo sich die berühmte Mineralquelle befindet. Auf vielen Inseln der Kanaren wird "agua de teror" verkauft, es handelt sich also kaum um Terrorwasser.

Das Städtchen wurde sorgfältig restauriert. Mir fällt immer wieder auf, wie konsequent die grosse Zurückhaltung bei Aussenwerbung und Geschäftslokalen  in historischen Zentren häufig durchgesetzt wird. Auch Banken  müssen sich daran halten!

Die Basilica de Teror am Hauptplatz.


Der Hochaltar. (Nein, ich sag' jetzt nichts von Bereicherung der Kirchenfürsten, schliesslich ist die "Virgen del Pino" ja die Beschützerin der Armen....)


Interessantes Kopfsteinpflaster.


Kleiner Wasserfall mitten auf der Treppe.


Durch grüne Berge geht es weiter nach Nordwesten, nach Arucas. Ich hatte im Touristenbüro in Las Palmas Bilder der dortigen neo-gotischen Kathedrale gesehen, die will ich mir nicht entgehen lassen. Von weitem ist die Kirche wirklich spektakulär.


Je näher wir kommen, desto mehr kommen die "fake-gothic" Elemente zum Tragen: Maschinell gesägte Steine sind nicht wirklich schön, ausserdem passt die Kirche nicht in die Gegend, finde ich. Die Bauzeit von neun Jahren  und das heutige Alter von etwas über hundert Jahren lassen die kunsthistorische Bedeutung des Bauwerks rapide schrumpfen. Wir verzichten auf die Besichtigung.


Arucas hingegen gefällt uns sehr gut, besonders als wir in einem niedlichen Café absolute Killer-Kuchen verdrücken. Wie sagt doch der Engländer? "Who cares what the question is, as long as the answer is cake!" A true word spoken...

Einen tollen Mirador, einen Aussichtspunkt, haben sie auch: Ausblick über Las Palmas und die Halbinsel im Norden davon.


Über die Autobahn geht es bequem "nach Hafen", wo die neue Batterie ruck-zuck eingebaut ist. Ha, jetzt zwitschert der Anlasser und das Dieselchen spingt vor Schreck fast aus der Kiste!

Donnerstag, 22. Februar 2018

Ferien in Puerto Mogan

Der Entscheid meine Mutter nach Puerto Mogan einzuladen war goldrichtig! Das Städtchen bietet die richtige Umgebung um zu entspannen und ist sehr niedlich. Das Hotel "Cordial Mogan Playa" kann man empfehlen (vermutlich nicht ganz billig) und alles ist kleinräumig und gut zu Fuss erreichbar.

Wir promenieren gemütlich auf der Hafenmole.


Hier blüht und wächst alles. Die Spanier sind begnadete Gärtner.


Spiel- und Spassgeräte gibt es auch. Meine Schwester ist schon richtig gut.


Liisas erstes Mal. (Geneigte Leser wissen, dass ich eher auf SIP stehe...)


Beim Spaziergang auf den Klippen finden wir die ultimative Aussichtsbank.


Auf dem Weg zum Flughafen machen wir einen Stopp bei den Dünen von Maspalomas im Süden der Insel.



Wir besteigen die Dünen und spazieren am Meer entlang zurück - schön!

Und zum Schluss noch dies: Es gibt sie auch hier, die "Übelsetzungen".


Sonntag, 18. Februar 2018

Im Innern Gran Canarias

Meine Mutter und meine Schwester sind aus der Schweiz gekommen um zu überprüfen, ob unser Leben wirklich so wie im Blog beschrieben stattfindet. Sie sind jetzt den dritten Tag hier und finden das Leben auf den Kanaren ganz erträglich...

Auf dem Weg zum Flughafen fuhren wir der Küste entlang, wir wollten unseren Gästen eine  eindrückliche Autofahrt zurück nach Puerto Mogan bieten. Die Südküste ist leider mit Touristen-Ghettos verschandelt, diesen Umweg können wir uns also ersparen. In Maspalomas, am Südkap, finden wir den grossen Leuchtturm auch von Land aus ganz sehenswert.


Das in der Nähe liegende Naturschutzgebiet mit angrenzenden Wanderdünen werden wir nochmals besuchen, wenn wir nächste Woche wieder zum Flughafen fahren.


Nicht das erste Haus am Platz (Maspalomas). Trauriges Überbleibsel des alten Fischerdorfs, der Rest ist mit Betonblöcken zubetoniert...


Wenn wir auch von der Südküste sehr enttäuscht waren, das Landesinnere macht vieles wieder gut!
Am Abend des zweiten Tages fuhren wir mit unserem Mietauto auf einen Pass nördlich von Mogan und vertraten uns dort etwas die Beine.



Die Landschaft war toll!


Hoch-...


... und Querformat!



Tags darauf besuchten wir das Städtchen Agüimes und die westlich davon liegenden Berge. Die ersten Bäume blühen schon, Mandeln und Kirschen.




In den letzten Tagen hat es etwas geregnet, für uns erscheint alles grün - wir waren uns eher an braun gewöhnt!



Begeisterte Spaziergänger!


In Agüimes tobt der Carnaval. Die Verkehrsregelung ist spanisch-chaotisch, wir finden trotzdem einen Parkplatz. 

Die Stadt ist fest in der Hand der Samurai.


Ein paar stille Gässchen finden wir trotzdem. Agüimes ist wirklich schön, es wird von den gängigen Reiseführern etwas stiefmütterlich behandelt, nicht so im "Lonely Planet" und das ist gut so.



Wenn die Kanarier feiern wird geklotzt und nicht gekleckert: Soundcheck einer erstaunlich guten und lauten Rockband - man lässt es krachen!



Heute wollten die Damen einen ruhigen Tag in Puerto Mogan einlegen (das heisst im Klartext wohl "shopping and sightseeing") und ich nehme die Gelegenheit wahr, meinen Blog etwas zu pflegen. Liisa erzählte mir heute von einem englischen Seglerpaar, welches mit Hilfe von Google Translate meinen Blog gelesen hätte. Solch' motivierte Leserschaft freut mich natürlich schon!! :)

Dienstag, 13. Februar 2018

Puerto Mógan

La Brévine - minus 23.8 °C!!

Dass es in der Schweiz kalt ist, erfuhren wir heute aus der online-Presse, während wir bei plus 23 °C im Cockpit (ohne Kuchenbude!) beim Frühstück sassen. Wir verliessen Las Palmas gestern in der Früh' um nach Puerto Mógan zu segeln. Hier im Süden ist das Wetter viel besser, im Norden war es oft so:


Die für gestern angesagte Prognose stimmte so ungefähr, die Meteorologen hatten sich für einmal zu unseren Gunsten geirrt, wir hatten sehr günstige Winde. Die berüchtigte Düse in der Nähe des Flughafens war heute halb so wild.

Dass es hier oft windet, verraten die vielen Windturbinen. Die wurden kaum grundlos aufgestellt.



Wir waren anfangs etwas konservativ unterwegs, am Südkap drehte der eher schwache Wind aber brav auf Ost und ermöglichte wunderbares und schnelles Vor-dem-Wind segeln. Hätte ich gewusst, dass die Verhältnisse so blieben, hätte ich den Gennacker doch noch ausgepackt.

Dafür gabs "Opa-style" segeln.


An der Südwestküste gibt es viele interessante Schluchten, die wollen wir in den nächsten Tagen von Land aus erkunden. Sieht ein bisschen wie der Grand Canyon aus, finde ich.


Leider sind die Spuren des Immobilien-Krebses auch hier gegenwärtig.


In Puerto Mogan hatten wir unseren Liegeplatz reserviert, eine gute Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Trotzem mussten wir ein bisschen warten, bis wir in den Hafen einlaufen durften. Liisa zeichnete in der Zwischenzeit ein paar Kringel auf den Plotter :)


Wir kriegten einen schönen Liegeplatz mitten in der Marina, rechts und links liegen unbewohnte Schiffe - perfekt, so kann ich gelegentlich richtig abrocken. Der erste Eindruck des Städtchens ist recht positiv. Natürlich ist es eine Touri-Retortenanlage, es hat aber schon etwas Patina und ist gut unterhalten. Wir erwarten Besuch, deshalb haben wir diesen Ort ausgewählt.



Und zum Schluss noch dies: Man kann die Silikon-Muffin-Formen auch so trocknen.


Donnerstag, 8. Februar 2018

Wir sind jetzt auch Video-Stars :)

Alex, ein "fellow-Swiss" vom Steg gegenüber produziert tolle Videos.





Mittwoch, 7. Februar 2018

Heute gibt's - ein bisschen Kunst

In den letzten Monaten haben wir gelegentlich lokale Kunstmuseen besucht und empfanden - mehr als einmal - das Gebäude schöner und interessanter, als die darin ausgestellte Kunst. Nicht so hier in Las Palmas: der Bau ist ein restauriertes Stadtpalais und die Kunst darin gefällt uns ausserordentlich gut.

Paco Sanchez (*1947)
Ein Eigengewächs aus Las Palmas, hier geboren und ausgebildet, zeigt eine Werkschau der letzten 20 Jahre.





Claudia Casarino (* 1974)

Von der paraguayanischen Künsterin wird eine Reihe von Installationen unter dem Titel "Das Beleuchten der Abwesenheit" gezeigt. Ich kann  "Installationen" in der Regel wenig abgewinnen, heute bin ich aber begeistert!




Alejandro Reino (1935 -2018)

Dem kürzlich verstorbenen Maler und Fotografen wird mit einer kleinen Hommage gedacht. Kurzfristig stehen nur wenige Bilder zu Verfügung.



Auch das Gebäude hat interessante Blickpunkte.



Und zum Schluss noch dies: Der Höhepunkt der Ausstellung: vom berüchtigten Fotografen "yours truly" entdeckt.


Feuerschlauch hinter Glas :)