Freitag, 30. März 2018

"Noch sind Sie ja nicht da!"

Die letzten Tage hat es hier stark gewindet, gegen volle sechs bis sieben Windstärken aufkreuzen macht nicht wirklich viel Sinn, also geniessen wir die Tage in der schönen Marina Rubicon und warten auf günstigen Wind.
Liisa hat natürlich schon eine Wanderung ausgeheckt, von Yaiza aus will sie dem Inselwanderweg in den Süden folgen. Wir nehmen den Bus ins zwölf Kilometer entfernte Dorf und machen uns von dort zu Fuss auf den Weg.

Grosse Ziegen- und Schafherde.


Weiter im Süden wird die Landschaft flach und sehr eintönig. Dass wir auch noch vom Weg abkamen und eine gute Stunde, in nicht sehr fussfreundlichem Gelände, durch die Pampa stapften, machte die Wanderung nicht zu einem Hochgenuss. Auf dem Pfad geht es sich eindeutig besser - wir können wieder lachen.



Nördlich von Playa Blanca wurden viele Quadratkilometer neue Grundstücke erschlossen. Strassenmarkierung, Parkplätze, Strassenbeleuchtung, Abfallkörbe - alles da! Nur die geplanten Häuser entstanden nicht...


Die Natur hat schon begonnen die verschwendete Infrastruktur zurück zu erobern. Bäume und Büsche spriessen durch den Asphalt.


Die Strandmeile und die Marina von  Rubicon sind aber trotz allem sehr schön! Besonders nach 16 Kilometern, dank unserer "genialen" Abkürzung.


Die Wetterfrösche versprechen für die nächsten Tage schwächere Winde aus Ost. Ostwind heisst hier "Calima", ein Wetterphänomen welches Sand aus der Sahara in Mengen nach den Kanaren bringt, die Sicht reduziert sich drastisch.
In der Nacht hat es noch gekachelt, Lotta schwankte wie ein Zug auf lockeren Schienen, aber am Morgen nimmt der Wind ab und wir sind unterwegs.


 Der Wüstenwind ist angenehm warm, wir können segeln und das freut uns sehr! Allerdings müssen wir aufkreuzen.


Etwa zehn Meilen vor dem Hafen von Arrecife stirbt der Wind fast vollkommen ab, Diesel an und auf direktem Kurs in den Zielhafen, denken wir... Kurz vor der Hafeneinfahrt stellt der Motor plötzlich ab und lässt sich auch nicht durch Filter wechseln und entlüften zur Weiterarbeit überreden. 

Wir dümpeln vor Arrecife.



Der Wind lässt uns noch knapp drei Knoten Fahrt machen, ausserdem müssen wir weiter kreuzen, die letzten drei Meilen hätten noch Stunden gedauert. Als uns die Einfahrt in den Hafen unter Segeln (per Funk) kategorisch verboten wird, dürfen wir die Bekanntschaft dieser Herren machen.


Sehr professionell werden wir abgeschleppt, vor dem Hafen längsseits genommen und sauber am Steg abgesetzt (...und ich muss mir jetzt auch keine Gedanken über ein Geburtstagsgeschenk machen, die Kohle ist weg...)


Der Motor hatte übrigens kein grosses Problem, wie sich am Tag darauf herausstellte: es befand sich noch Luft in der Einspritzpumpe, wie man die entlüftet, weiss ich jetzt auch - you live and learn!
Der Mechaniker - Waterline Yachtservice, die Besten der Insel - meinte begeistert, als er unseren Motor erblickte: "Der sieht ja aus wie neu, wie eine Rolex, ein Schweizer Motor eben!" An meiner Pflege kann's also nicht liegen.

Und zum Schluss noch dies: Wir hatten im Juni 2016 das grosse Vergnügen Wilfried Erdmann in Lerwick, Shetland an Bord zu haben. Als ich meiner übergrossen Vorfreude auf meine Trauminsel "Fair Isle" - nur noch eine knappe Tagesreise entfernt - begeistert Ausdruck gab, meinte er nur ganz trocken: "Noch sind Sie ja nicht da." Ein wahres Wort gesprochen! 

Sonntag, 25. März 2018

Kaktus-Prinzessinnen

Diese eitlen Schönheiten verbargen sich in einem Topf hinter einem Restaurant.


Ich bin Barbar

Wir sind wieder allein auf dem Schiff. Natürlich vermissen wir Suzanne und die Kleine, besonders Emilys Begeisterung für Joghurt verbreitet schon am Morgen Lebensfreude!


Ein letztes Bild am Flughafen: der Abschied fällt schwer, weil unsere Familie um den halben Erdball verteilt ist.


Es ist auch alleine schön auf dem Schiff. Ich weiss jetzt, warum Eltern ihre Kinder in jungen Jahren haben sollten - kleine Kinder sind ganz schön anstrengend. Dafür kann man die Enkel als verhältnismässig jugendliche Grosseltern viel besser geniessen - und zurückgeben, wenn sie einem auf den Keks gehen 😀!

Liisa hat die lokale Wellness-Oase in einem Luxushotel entdeckt und lässt sich verwöhnen.

Spieglein, Spieglein an der Wand...


Das Hotel hat einen esoterisch/spirituellen Entspannungsraum. Zu gregorianischen Gesängen könnte ich hier jederzeit ein Nickerchen geniessen.


Mir wurde aber nahegelegt ein paar Kilometer "zu machen", also begebe ich mich brav auf einen Hafenspaziergang.



Die Aussicht von der langen Hafenmole Richtung Fuerteventura und die Isla de Lobos.


Nächste Woche geht es weiter Richtung Norden. Wir haben im Moment für die Jahreszeit viel zu starken Wind, natürlich ganau aus...Nord.

Heute Morgen gingen wir joggen! Kaum zu glauben, das haben wir schon seit Jahren nicht mehr gemacht. Wir gingen es sehr langsam und gemütlich an, meine Knie fanden es gar nicht schlecht und Liisa war ganz happy.

Und zum Schluss noch dies: Grossvater heisst auf dänisch "Farfar" und Grossmutter "Farmor", wörtlich übersetzt: Vatersvater und Vatersmutter. Dann gibt es natürlich auch Morfar und Mormor, das sind wir nicht. Emily hat es noch nicht im Griff mit dem "f", also wird Farmor zu "Barmor" (was hat die Mutter in der Bar zu suchen?) und Farfar zu "Barbar" - na bitte, passt doch!





Montag, 19. März 2018

Marina-Leben

Erstaunlich, wie schnell ich mich ans Touri-Leben hier in der Marina gewöhne! Retorten-Marinas waren mir bisher ein Graus, aber es lässt sich hier in der Marina Rubicon schon ganz angenehm leben. Mit unserer nicht-marinisierten Crew bleiben wir bei den vorherrschenden Winden lieber im Hafen und machen kleine Ausflüge an die nahe Küste, wir sind ja hier fast Einheimische und richtig ortskundig.

Emily hält nicht nur ihren Grossvater auf Trab. Jeder Lavahügel muss bestiegen werden.


Dieser Vulkan leidet offenbar an der Grüntupfen-Krankheit!


Die von mir schon oft fotografierte Saline an der Südküste, zeigt sich heute in ganz interessantem Licht.


Die Marina und ihre unmittelbare Umgebung sind für den Tourismus hier von grosser Wichtigkeit. Aus diesem Grund wird hier gewartet und gepützelt, dass es eine Freude ist. Die Hotels am Hafen gehören zur preislichen Oberklasse, sie sind recht gut gebucht und die Hafenpromenade mit ihren zahlreiche Geschäften brummt. Leider finden sich auch Gebiete in Playa Blanca, wo der Tourismus richtig eingebrochen ist: Leere Häuser, zugemauerte Ladengeschäfte und eine allgemeine Tristesse prägen das Bild.

Die Hafeneinfahrt.


Schön gemachtes "Hafendörfchen".



Das kleine Fort ist heute recht fotogen.


Liisas Lieblingsbar, hier machen sie einen Killer-Mojito.


Wir geniessen unser gemütliches Leben und bereiten uns geistig auf die nächsten Überfahrten vor. Wohin es geht...verraten wir noch nicht!

Samstag, 17. März 2018

Überbehütender Grossvater?

Wir haben Besuch - Schwiegertochter mit kleiner Enkeltochter. Die Kleine hält mich ganz schön auf Trab!


Dienstag, 13. März 2018

Lanzarote im Frühling - traumhaft!

Wir haben im letzten Sommer einige Wochen auf dieser spannenden Insel verbracht und gelegentlich Postkarten von Lanzarote in grün gesehen. Man muss es mit eigenen Augen sehen - keine Bildbearbeitung, es ist wirklich so schön!

Wir wollen mit Liisas Freundin zur "Ermita de las Nieves" aufsteigen - unsere Lieblingswanderung auf Lanzarote - und erwischen einen super Tag.


Als wir das letzte Mal hier waren, sah es aus wie auf dem Mond!




Auf dem Berg sieht man die Funkstation und dahinter das kleine Kloster, da wollen wir hin.


Wirtschaftsgebäude inmitten von gepflegtem Ackerland.


Die kleine Wallfahrtskirche ist von einer Mauer und vielen Palmen umgeben und liegt sehr malerisch.



Die zwei alten Freundinnen kennen sich seit über fünfzig Jahren, da bin ich zeitweise etwas überflüssig... ich kann es verkraften :)


Aussicht auf die Caleta de Famara, die berühmte Surferbucht.


Auf dem Heimweg schauen wir uns das nette Städtchen Teguise an - es ist immer wieder schön, da kann man auch mehrmals vorbeikommen!


Heute Morgen, nach einem letzten Meerbad, bringen wir Beatrice zur Fähre nach Fuerteventura, von wo aus sie nach Hause fliegen muss. Der Wetterbericht aus der Schweiz lässt nicht wirklich Freude aufkommen...
Anschliessend machen wir noch einen Ausflug ans Südkap von Lanzarote, zum Leuchtturm.


Auch hier gibt es dekorative Wellen, im Hintergrund die Isla de Lobos und Fuerteventura.


Wenn man genau hinschaut, findet man leider auch dies: viele der hübschen Häuschen wurden nie fertig gebaut. Sie müssen vor dem Zerfall geschützt werden, in der Hoffnung auf bessere Zeiten.




Sonntag, 11. März 2018

Die perfekte Welle

Wir haben Westwind, da gibt's an der Küste viel zu sehen!




Die Bucht bei "el Golfo".


Surf...


...and turf (Lanzarote kann auch grün!)


(Übrigens: Wenn man die Bilder anklickt, so werden sie grösser.)

Samstag, 10. März 2018

Die Umgebung der Marina Rubicon

Ich bin immer wieder erstaunt, wie sehr sich der gewonnene Eindruck eines Ortes ändern kann. Als wir vor ein paar Monaten mit dem Auto von Arrecife hier ankamen - um einen Augenschein in der Marina zu nehmen - fanden wir den Ort wenig einnehmend und sehr touristisch. Diesmal kamen wir von See und mussten uns deshalb nicht durch den Ort kämpfen, jetzt erscheint uns die Marina als sehr niedlich und gemütlich. Auch die Umgebung, wir spazierten bis zur Playa Papagayo, ist wirklich nett, schön gepflegte Anlagen und Wege, davon ein paar Bilder.

Kleines Fort an der Südküste Lanzarotes, es ist authentisch und nicht für die Touristen erbaut worden.


Die Strände östlich des Ortes. Am Horizont die Isla de Lobos und Fuerteventura.


Dekorative Ruine bei der Playa Papagayo.


Gut geschützte Badebuchten (da freut sich jemand ausserordentlich!)


Ein Blick ins Hinterland: Vulkane und Wolken sind immer gut!


Und zum Schluss noch dies: Wünsche unserer Gäste werden wenn möglich erfüllt - ist doch klar!