Wir entdecken den Zauber der alten Grosssegler immer von Neuem. Von den zwei Schiffen "Eye of the Wind", 40 m lang, und der "Gulden Leeuw", 80 m lang, werden wir immer wieder angezogen. Es ergibt sich mancher "Schwatz" über die Reling, die Crews sind sehr zugänglich und locker drauf! Die "Eye" fährt als Passagierschiff mit zahlenden Gästen, der "Löwe" wurde von einer Schülerorganisation gechartert, welche für den Nachwuchs zahlungskräftiger Eltern, ein Zwischenjahr auf See, Schule und nautische Ausbildung - vor der Uni - offeriert. (Der Spass kostet die Kleinigkeit von 60'000 $, pro Nase, wohlgemerkt!) Beide Schiffe kamen vor kurzem aus der Karibik nach den Azoren.
Der "Goldene Löwe", von mir fälschlicherweise blauer Löwe genannt, am Kai.
Es tönen immer wieder helle Stimmen aus dem Rigg der "Eye". Kein Wunder: ein Blick in die Crewliste dieses Schiffs verrät, dass die Hälfte der arbeitenden Besatzung Frauen sind.
Auf dem Bugspriet lässt sich vortrefflich chatten. Fünf Minuten später wütet sie mit Nadel und Faden, als gäb's kein Morgen. Das Tuch ist steif, die Arbeit hart.
Am Nachmittag wird die "Eye" auf die andere Seite des Hafens verholt. Endlich stimmen Licht und Perspektive.
Die Studentinnen auf der "Gulden Leeuw" (viel mehr als 50% der Gäste) machen auch nicht auf Prinzessin, sondern wollen ihr theoretisches Wissen praktisch umsetzen. Und die können 'was!
Ganz auf den hohen Mast, so glaube ich wenigstens, dürfen hier aber nur die Profis. Wegen der Versicherung?
Und zum Schluss noch dies: Ich finde Frauen auf See richtig gut. Schliesslich bin ich schon sehr lange mit der allerbesten Navigatorin verheiratet, sie hat heute auch noch Geburtstag. Ich sage nur: more girl-power! Die Schifffahrt wird weiblich - die Zukunft hoffentlich auch.
Unser Haus- und Katzensitting-Job ist nun vorbei, wir wohnen wieder auf der "Lotta". Es war eine schöne Abwechslung, aber: my boat is my castle!
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