Mittwoch, 28. Dezember 2016

Ausflüge nach Benalmádena Pueblo und Málaga

In den letzten zwei Tagen machten wir  Ausflüge in den alten Dorfkern von Benalmádena und nach Málaga. Davon ein paar Bilder:

Schöner Dorfplatz in Benalmádena Pueblo (Dorf)


Die Kirche.


Ein Blümchen an der Wand.


Tolle Aussicht von Benalmádena Pueblo.


Der Herr Kollege hat sich ganz nett eingerichtet.


Die Altstadt von Málaga, ist durchaus einen Besuch wert!




Das eindrückliche Römische Theater wurde erst 1951 entdeckt.


Die Kathedrale ist  sehr imposant. Sie wurde um 1500 auf den Fundamenten der damals bestehenden Moschee aufgebaut.






Der Hafen vom Málaga ist leider gar nicht einladend. Es gibt einen Innenhafen, wo man bei viel Schwell an einer Muring liegen kann, oder einen sehr langweiligen Yachthafen weit vom Stadtzentrum, der ausserdem noch saumässig teuer ist. Wir bleiben vorläufig in Benalmádena, wo es uns immer besser gefällt. Der Name kommt aus dem Arabischen: Ben al Madena (soll so etwas wie "Sohn der Minen" heissen...)

Montag, 26. Dezember 2016

Weihnachten in "Disneyland"

Benalmádena ist wirklich vollkommen auf Chartertourismus eingestellt. Der "Massentourist" will vor allem viel Sonne, eine Illusion von Spanien, zur Abwechslung gerne einmal ein Thailändisches Restaurant, aber grundsätzlich hätte er gerne alles wie zu Hause. Und genau dies bietet Benalmádena!
Die Marina, in welcher wir liegen, ist eigentlich ganz nett, architektonisch etwas übertrieben, aber die meisten Installationen funktionieren gut, der Liegeplatz ist sehr gut geschützt und so etwas wie WLAN haben sie auch. Über die Architektur lässt sich bestimmt diskutieren...



Es gibt sogar fast idyllische Ecken.


Kitsch-as-Kitsch-can


Hier spriessen Palmen wie andernorts Tannen, daran haben wir uns längst gewöhnt. Dass es aber viele Vögel hier hat, welche sich einem lauten und intensiven Sozialleben hingeben, fanden wir seltsam, weil wir sie nie sahen. Erst beim ganz genauen Hinsehen erkannten wir die grünen Gesellen - Papageien! Sie bauen in den Wipfeln der Palmen ihre Nester und wohnen in Grossfamilien zusammen - mit allen lärmigen Konflikten.



Unsere diesjährige Weihnachts-Deko. Ein Geschenk der SY Ato Paho (merçi, Laurent et Miriam)



Wir geniessen die Zeit hier, pusseln etwas am Schiff, machen Spaziergänge, lesen viel und freuen uns am schönen Wetter und den (tagsüber) meist angenehmen Temperaturen.




Seit wir hier sind blieb die Kuchenbude unten, nicht einmal in Camaret konnten wir so viele Tage im offenen Cockpit sitzen.

Ein abendlicher Spaziergang zur Hafenmole musste auch noch sein.


Und zum Schluss noch dies: Namen gibt's!





Samstag, 24. Dezember 2016

Marbella, Benalmádena

Wir liegen ganz in der Nähe von Malaga, unserem letzten Ziel in diesem Jahr. Hier warten wir auf Mike und Familie, die uns aus Dänemark besuchen kommen. Wir nutzten das unglaublich schöne Wetter - viel Sonne, leider wenig Wind - um sicher rechtzeitig hier zu sein und schenkten den Städten Estepona und Marbella wenig Aufmerksamkeit. Die Hafenanlagen sind oft ganz nett, etwas retortenhaft vielleicht, und in der fast touristenfreien Wintersaison durchaus akzeptabel.

Estepona


Hier gibt es erstaunlich hohe Berge. Die Küste ist nahtlos zugebaut, teilweise überbordet der Immobilien-Krebs (hohe Hotel-und Wohnungsburgen).



So stellt man sich segeln im Dezember nicht wirklich vor. Wir hatten im hohen Norden dieses Jahr oft tiefere Temperaturen als hier. Wir versuchen aus den zwei bis drei Windstärken möglichst alles herauszuholen und freuen uns wenn wir fünf Knoten erreichen.



Unterwegs findet Liisa reichlich Zeit den Quilt für unsere Enkeltochter fertig zu nähen.


In Marbella wollen sie uns im grossen Yachthafen nicht haben, im kleinen Fischerhafen, finden wir aber einen schönen Platz.


An der Beach in der Nähe gibt's dann diesen Sonnenuntergang.


Wir liegen jetzt in so einer Marina aus "tausend-und-einer-Nacht", immer wenn ich zu den Häusern hinüberschaue glaube ich auf einem Balkon Sheherazade zu entdecken, die mir mit ihrem Schleier zuwinkt (dream on, old man!)



Mittwoch, 21. Dezember 2016

Mittelmeer, Estepona

Heute musste ich meine Lieblings-Vorurteile über das Mittelmeer gleich im Multipack entsorgen: teuer, überlaufen, protzig, nur grosse Schiffe, heiss, unfreundlich, verlottert - alles nicht wahr, mindestens heute nicht. Wir wollten eigentlich bis nach Marbella, der Wind liess uns aber gegen Mittag im Stich, so dass wir uns entschlossen nach Estepona abzukürzen. Estepona ist ein nicht besonders bekannter Ort an der Costa del Sol. Der Hafen ist aber niedlich, die Marina top in Schuss, die Menschen sind hilfsbereit und flexibel,wenn wir als Nordeuropäer vorwärts anlegen wollen, so geht auch das. Es gibt hier viele Engländer, so haben die Marineros sich an diese neumodische Anlegemethode gewöhnt... Aber schön der Reihe nach:

Am Morgen war es beim Ablegen saukalt, der Besuch bei den Tankstelle hat sich aber richtig gelohnt: 1 Liter Diesel für 57 Cents, gibt's nicht alle Tage!

Bye, bye Gibraltar, we may be back...


Europa Point, die Südspitze von Gib.



Gleich dahinter gibt es ein grosses Ankerfeld wo viele riesige Cargos und Tanker auf Reede liegen und auf ihren nächsten Auftrag warten. Wir mussten uns mühsam durch sie hindurch schlängeln.


Wir können ein paar Stunden richtig angenehm segeln, aber am frühen Nachmittag geht nichts mehr. Dafür ist es schön warm.


Apéro am 21. Dezember in der Gartenbar, da kann man sich doch nicht beklagen!


Afrikanischer Charme in Südspanien.


Und weil es heute nicht gereicht hat, gibt es morgen eben einen superkurzen Schlag nach Marbella - man soll zwischendurch auch nett mit sich selber sein.

Montag, 19. Dezember 2016

Vorweihnachtszeit in Gibraltar

Wir geniessen ein paar Tage hier "on the rock". Gestern hat es recht kräftig geblasen, ausserdem war es frisch, ca.14 Grad, der Faserpelz und die Windjacke waren sehr angesagt.


Gibraltar hat einen verrückten Flughafen. Eine vierspurige Strasse quert die Landebahn und wird bei Flugverkehr ganz einfach gesperrt.



Die Flugzeuge rasen ganz nah an der Marina vorbei, der Lärm hält sich in Grenzen...



Heute durfte ich mit Liisa den "Rock" besteigen, jawohl, bis ganz hinauf - und wieder hinunter. Es hatte nämlich so viel Wind, dass ich mich nicht getraute die Seilbahn zu nehmen, obwohl Liisa grosszügig eingelenkt hätte. Geneigte Leser kennen mein Problem mit der Höhenangst...

Der Flughafen von oben.


Der Aufstieg gab schön warm, schliesslich sind es fast 400 Höhenmeter! Etwas eingerostet bin ich schon, wahrscheinlich habe ich mir einen zünftigen Muskelkater geholt. Die Aussicht ist aber alle Mühe wert.


Die Affen auf dem Felsen sind wirklich dort, sie sind aber ganz brav und lassen uns in Ruhe. Wir haben in Blogs von Überfällen auf ahnungslose Touristen mit Bissverletzungen gelesen - wir wurden von den Affen ganz einfach ignoriert.


Soziale Körperpflege.


The king of the rock.


Den frühen Morgen verbrachte ich mit "trouble-shooting" der unangenehmeren Art. Mein Computer hatte den digitalen SuperGAU, selbst Philip der "Wizzard of all things computer" konnte per Skype kein Wunder vollbringen. Die lokale HP-Vertretung brachte aber meinen Laptop ziemlich schnell wieder auf die Reihe: es war die WiFi-Karte...

So ganz langsam kommt auch bei uns etwas "Christmas spirit" auf, wer könnte in so einem Lokal die näherkommende "Ach-du-Fröhliche" weiterhin verdrängen?


Und zum Schluss noch dies: vielleicht etwas extrem... (gefunden an der Mauer eines Pub, wo denn sonst?)


Samstag, 17. Dezember 2016

Gibraltar

Kaum zu glauben, wir haben es geschafft, wir sind durch die Strasse von Gibraltar gesegelt - und wie! Die letzten Tage waren anstrengend und sehr spannend. Unser Nachtschlag nach Barbate war navigatorisch unspektakulär, die klare Vollmondnacht hingegen war beeindruckend. Liisa gelang es, mich zu einer Runde "Rummikub" zu überreden, welche ich auch noch gewann - Anfängerglück! Im Städtchen Barbate blieben wir einen Tag, um bessere Bedingungen für die Strasse von Gibraltar abzuwarten. Im Frühling liegen vor dem Hafen kilometerlange  "almadrabas", Netze für den Fang von Thonfisch. Die Anker für die Netze liegen hier an Land, ein paar hundert sind das schon.



Die Hafenanlage wurde vor ein paar Jahren mit Spekulationsgeldern hingeklotzt, rentiert hat sie nie, und alle Geschäfte in der Marina gingen 2012 bankrott. Seither wird die Marina zwar betrieben, sie wird praktisch nicht unterhalten - dafür fehlt das Geld - und so gammelt alles vor sich hin, kein Ort zum Verweilen... Am Radio empfangen wir auf UKW die ersten Marrokanischen Sender, weit ist es nicht mehr nach Afrika.

Die Strasse von Gibraltar ist definitiv nichts für Anfänger, es hat ganz netten Tidenstrom und vor der Düsenwirkung der Landmassen wurden wir schon in Lagos gewarnt, es soll auf der Leeseite häufig zehn Knoten mehr Wind haben, als man erwartet. Ausserdem hat es massenhaft Grossschiffahrt, zwei Verkehrsleitstellen und Funkverkehr wie auf einem Flughafen. Wir machten also unsere Hausaufgaben sehr gründlich, bevor wir losfuhren. Die Wind und Wetterprognose war gut, nordwestliche Winde und Sonnenschein. Der Wind liess uns leider bis Tarifa hängen, sodass wir den ersten Teil motoren mussten. Das war eigentlich ganz vernünftig, denn die starken Tidenstrudel mit ihren kabbeligen Wellen wollten wir nicht mit Schwachwind und schlagenden Segeln durchfahren.



Die Festung von Tarifa mit dem weit sichtbaren Leuchtturm.



Auf  Steuerbord taucht es endlich auf, Afrika!



Nach Tarifa, kam auch der Wind. Etwas viel Wind, Böen bis sieben Windstärken, aber da Wind und Tide in dieselbe Richtung gingen, war der Seegang sehr angenehm und wir brausten nur mit der Genua, zum Teil in ersten Reff, bis tief in die Bucht von Gibraltar.



Die erste Marina wollte uns nicht haben, also fuhren wir weiter in die Ocean Village Marina, welche unmittelbar neben einer Retorten-Hotelanlage liegt. Das passt irgendwie zu diesem völlig überdrehten Ort. Wir sind jedenfalls vom ersten Eindruck erschlagen, klarieren das Schiff auf und verholen uns in den erstbesten Pub zum Ankommerbier, das haben wir verdient!

Am nächsten Morgen haben wir diese Aussicht.