Donnerstag, 1. September 2022

Rolling home

Ein bisschen gerollt ist sie schon, das Löttchen! Aber mit Rückenwind geht alles besser, auch wenn es nicht gleich sechs Windstärken sein müssten. Nur mit Genua erreichten wir die Rumpfgeschwindigkeit und wegen der kurzen, spitzen IJsselmeer-Wellen mussten wir sie sogar ein bisschen reffen. Viel zu schnell waren wir wieder in Lelystad wo wir auch schon von den Arbeitern der C-Yacht Werft erwartet wurden. Wenn die Holländer sagen das Boot werde im September repariert, dann meinen sie das, wir sind hier nicht in Portugal...

Wir sind mitten am Aufräumen, die Segel sind schon unten, jetzt geht's der Spinnensch..sse an den Kragen, die Winterarbeiten sind mit der Werft abgesprochen. Lotta bekommt eine neue Kuchenbude - die Alte fällt schon beim blossen Anschauen auseinander, ausserdem kriegt sie eine Politur. Der Meister, der die Lotta gebaut hat, war hier und hat sein "Baby" angeschaut und sich gefreut. Sie ist hier über den Winter in guten Händen.


Im Mai geht's dann nach Hause, wir freuen uns.



Dienstag, 30. August 2022

Gentlemen don't sail upwind

 Ja, ja, ich weiss - wir taten's trotzdem und hatten eine Menge Spass dabei!

Die Windprognose sprach von 10 kt Wind aus Ost. Ich rechnete  aus Erfahrung der letzten Tage mit ein bisschen mehr. Kurz, es gab knackig Wind, satte sechs Windstärken mit Böen . Und wie gesagt ziemlich genau von...wo wir hin wollten. Lotta liess es krachen und legte los - sie kann das!

Wir hätten fast einen Anlieger gehabt, mussten aber zwei Wenden fahren um genügend Höhe für den direkten Schlag nach Urk zu erreichen. So sah das auf dem Tablet aus:


Der schwarze Kurs wäre der "Motorbootkurs" gewesen, wenn man sich nicht nach dem Wind richten müsste. Der direkte Kurs ist wegen der Untiefen östlich von Enkhuizen nicht zu empfehlen....

Schön unter der Sprayhood zu sitzen. Der Wind war recht frisch und Wasser spritzte mehr als einmal an die Scheibe.


Lotta genoss es und flog mit bis zu sechs Knoten übers Wasser. Sogar die Genua bekam ein erstes Reff.


Morgen geht's, auch mit reichlich Wind allerdings von hinten, nach Lelystad. Dann werden ein paar Reparaturen erledigt und anschliessend geht es in die Winterruhe.


Radtour nach Edam

Edam kannten wir. Von dort kommt der gelbe Käse. Viele Holländer schwärmten vom verträumten Charme  dieses Städtchens und meinten, das müssten wir gesehen haben. Die Brommies rumpelten  schon länger in der Backskiste und wollten wieder einmal ans Tageslicht. Von Hoorn nach Edam sind es ungefähr 24 km, das wäre doch gerade richtig.

An einem der vielen Kanäle gab's eine Pause und Frühstück.


Edam erstreckt sich entlang eines langen Kanals. Alle Brücken mussten als Hubbrücken ausgelegt werden, damit die Lastschiffe in die Stadt fahren konnten.


Auch die kleinen Fussgängerbrücken können angehoben werden.


Edam hat einen wunderbaren Glockenturm mit einem bezaubernden Glockenspiel!


Das dazu gehörende Kirchenschiff ist allerdings bescheiden.


Wenn man einmal keine Autos im Blick hätte, so fühlte man sich in der Zeit um Jahrzehnte zurückversetzt.



Viele der kleinen Häuser gehörten früher einfachen Leuten, heute sind sie natürlich begehrt.



In den Niederlanden ist alles flach, zum radfahren gut geeignet, würde man meinen. Der Wind ist aber allgegenwärtig, nach Edam gings ganz easy-peasy - nach Hause .... nahmen wir den Bus (Falträder sind schon ganz genial!)

Montag, 29. August 2022

Ein paar Bilder aus Hoorn

 Natürlich konnten wir  auf einen Besuch in Hoorn nicht verzichten. Weil's so schön ist, gibt es noch ein paar Bilder mehr.









Manchmal fliegt sogar der Prediger über die Dächer...


... denn am Abend geht alles zum Teufel

So würde ich unsere Hollandferien durchaus bezeichnen!




Donnerstag, 25. August 2022

Marker Wadden

 Beim zweiten Versuch hat es geklappt! Ende Juni hatte es viel zuviel Wind, um dieses ungeschützte Eiland aufzusuchen, bzw. hier zu übernachten. Im Markermeer werden seit ein paar Jahren neue Inseln gebaut um Biotope und Naturschutzgebiete anzulegen. 


Es gibt gute Ankerplätze und an der Westküste der Hauptinsel ein paar Stege ohne Infrastruktur, wo man festmachen darf.  Unser Gummiboot liegt gefaltet in der Vorpiek, also mussten wir an den Steg, wenn wir die Insel zu Fuss erkunden wollten. Und das wollte jemand.

 Die Fahrt dauert von Enkhuizen, durch die Schleuse ins Markermeer, knappe drei Stunden. Der Wind liess uns im Stich, wir mussten motoren.

Die Insel kommt einem fast wie eine Karibikinsel vor, die Temperatur ist jedenfalls über dreissig Grad. Welch schöne Einfahrt!


Ohne Sonnensegel kaum auszuhalten. Auf der anderen Seite der Insel - nur ein paar Schritte - gibt es einen wunderbaren Strand.



Am Abend wollen wir die Gegend doch noch etwas erkunden, dieser Vogelbeobachtungsturm muss auf alle Fälle bestiegen werden.



Aussicht über die Feuchtbiotope.


Das Informationszentrum mit dem kleinen Hafen.


Jetzt weiss ich wer die grösste Tonne ist. (nicht hat!)


Eine Segelreise ohne? Liisa sagt: niemals!


Natürlich darf ein Sonnenuntergang in diesem Blog nicht fehlen - Insel-feeling total!

Bild von Liisa


Am anderen Morgen sind die Temperaturen dann eher für einen Spaziergang richtig. Schöner Pfad mit vielen Beobachtungsblenden und erklärenden Texten. Die Natur erobert die angebotenen Inseln sehr schnell zurück, ich finde das erfreulich!







Dienstag, 23. August 2022

Kleines Juwel

 Es gibt Segelboote für jeden Einsatzzweck. Und dann gibt es Boote, die sind einfach nur schön! Hier in Enkhuizen bin ich dieser "Zeeschouw" begegnet, ihre detailverliebte Ausführung würde nicht nur jedem Schreiner, nein, ich würde sagen sogar einem Goldschmied, zur Ehre gereichen.

Zeeschouws sind holländische Traditionsschiffe, aus Stahlplanken zusammengeschweisst, mit einem auffallend flachen Bug. Ich wäre gar nicht überrascht, wenn die behäbig aussehenden Dinger auch noch richtig gut segeln würden, das haben holländische Schiffe so an sich...ich hab' ja auch eines.

Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte - da kann man ja auch nur träumen und geniessen.






Montag, 22. August 2022

Lotta ist eine Spinnerei!

 Wenn man nach zwei Monaten wieder aufs Boot kommt, erwartet man gewiss nicht alles perfekt vorzufinden. Die Natur ist aber immer wieder für eine Überraschung gut! Wir befürchteten in den letzten Jahren  bei unserer Rückkehr alles mögliche auf der Lotta anzutreffen: Sand, Wasser, Schimmel oder Einbruch - keine meiner Befürchtungen ist je eingetroffen. Aber das IJsselmmer ist anders: hier gibt es Spinnen! Viele Spinnen!! Eine Machete wäre durchaus hilfreich gewesen um uns einen Weg durch die dicken Spinnweben zu bahnen, definitiv nichts für Arachnophobiker. Noch schlimmer aber waren  die Exkremente, alles war mit kleinen, schwarzen Tropfen nahtlos zugeschi..en. Dass wir auf Deck noch ein paar grosse Vogelkotbomben fanden, fiel schon fast nicht mehr ins Gewicht. Der Hafenmeister hatte aber einen fantastischen Spray auf Lager, welcher die Reinigung dieser Sauerei enorm erleichterte. Den Samstagnachmittag verbrachten wir mit putzen. Und den Sonntag auch... Innen war die Lotta tipp-topp als wären wir nur zwei Tage fort gewesen.

Heute wollten wir aber segeln,  ein kleiner Schlag nach Urk war perfekt. Das Löttchen lief gut hoch am Wind bei knappen vier Windstärken. Unsere einzige Wende vor dem Hafen war aber nicht wirklich regatta-tauglich...

Liisa ist im Element.


In Urk legen wir uns nicht wieder an den langen Kai beim Strand, einmal eingesandet reicht völlig.Wir suchten und fanden innen im engen Hafen einen netten Platz... und weil es wirklich eng war, durfte ich wieder einmal steuern. Nach dem Festmachen wurde das Löttchen noch einmal von übrig gebliebenen Spinnen und ihren Hinterlassenschaften befreit.

 Wir haben karibisches Wetter. Sogar unser Sonnensegel kammt wieder einmal zum Einsatz.




Montag, 18. Juli 2022

Wieder zu Hause

 Wir sind schon mehr als eine Woche wieder zu Hause. Die Zeit verging wie im Fluge, Haus und Garten verlangten nach Pflege. Hier noch ein paar Bilder von unseren letzten Tagen in den Niederlanden.

Unser letzter Segeltag war überraschend schön, keine Motorbootfahrt wie befürchtet, sondern wunderbares am Wind segeln, fast den ganzen Weg von Hoorn nach Lelystad. Wir versuchten wieder rückwärts anzulegen, mit Seitenwind, was gründlich misslang. Wir sind eben Skandinavier, wir können nur vorwärts...

In Hoorn fanden wir das farbenfroheste Schiff der Niederlanden!

Wir übernachteten in der Nähe von Bremen und unterbrachen die lange Fahrt in Proseken, in der Nähe von Wismar, um diese wunderschöne gotische Backsteinkirche anzuschauen.


Bei unserer Ankunft in Warnemünde fanden wir, ein Weizenbier hätten wir uns verdient!

Unser Übernachtungsplatz in Warnemünde. Etwas eng, aber nachts sehr ruhig und nur eine kurze Fahrt vom Fährhafen entfernt.

Viel Betrieb im Hafen bei unserer Abfahrt.

Der Leuchtturm von Warnemünde winkt zum Abschied. 


Wir wollen Ende August nochmals mit der Lotta segeln gehen, es gibt noch viele schöne Städte am IJsselmeer, welche wir noch nicht kennen.


Mittwoch, 6. Juli 2022

Hafentag in Hoorn

 Das Wetter soll schlecht werden, für einen Tag, mindestens. Unser Plan für eine Übernachtung im Hafen von Marker Wadden, einem völlig ungeschützten Hafen auf einem künstlichen Eiland, einer Art Watt mitten im Markermeer, fällt daher aus. Böen über Windstärke 7 tun wir uns nicht wissentlich an.

Hoorn ist dafür umso schöner! Dieses Städtchen wurde uns vom Verkaufschef der C-Yachtwerft empfohlen und im selben Atemzug wie Enkhuizen erwähnt, nicht ohne Grund.

Auch hier gibt es einen alten Wehrturm, den "Hoofdtoren"




Die ganze Gegend um den Hauptplatz ist an Niedlichkeit kaum zu überbieten. Ein Haus ist schöner als  das andere, aber nicht alle sind im Lot. Was auf den Bildern wie verzogene Perspektiven aussieht, ist  in Wirklichkeit abenteuerliche Schräglage (anklicken, dann wird das Bild grösser).                                


Hätten wir gewusst, dass es Platz im alten Hafen hat, so hätten wir versucht hier festzumachen.


Ich finde die Neubauten an den Grachten weiter innen in der Stadt haben durchaus Stil.


Ausserdem gibt es eine Reihe interessanter Hausboote, Boden ist offenbar recht knapp.


Fast schon zuviel Idylle!


 

Eine Radtour über den Deich musste einfach sein, schliesslich brauchte ich dieses unvermeidliche Bild.


Viel fruchtbares Wiesland wurde der See durch den Deichbau abgerungen.


...und dass jemand im Wasser war, muss wohl nicht speziell erwähnt werden. Oder doch?