Samstag, 25. April 2020

Wenn Rad fahren zum Luxus wird

Wir haben unsere Brompton-Falträder, "the brommies", in den letzten Jahren häufig gebraucht. Die abgefahrenen Reifen sprechen eine deutliche Sprache - und wer nicht hören will, muss schieben. Ersatzteile sind auch in Corona-Zeiten per Internet (in Lissabon!) erhältlich und nach langer Zeit auch bei uns in Lagos eingetroffen. Nach einem intensiven Bastelnachmittag haben wir wieder Luft in den Reifen - und sogar die Brooks Ledersättel sind neu eingefettet und glänzen wie neu. Das schreit doch geradezu nach einem Radausflug. Nach dem "Corona-Communiqué" der Marina sind "short periods of exercise" ausser Hauses erlaubt.  Auf geht's Richtung Alvor.

Veronika, der Lenz ist da...🎵 Auch die Agave spürt den Frühling.


Die Lagune von Alvor, hier haben wir vor drei Jahren mit den "Alomas" zusammen geankert. Das würden wir gerne wieder tun, leider haben  ausländische Boote im Hafen zu bleiben, wir haben einen richtigen "Lockdown". Die Brücke ist geschlossen und wird nur mit einer Spezialbewilligung der "Policia Maritima" geöffnet.


Liisa geniesst den Blick bis zum Horizont. Nach Wochen in der Marina eine ungewohnte Abwechlung.


Die Einfahrt in die Lagune ist deutlich markiert und scheint mitten im Nichts zu stehen.


In der Ferne sieht man das Leuchtfeuer von Punta da Piedade .


Mit ziemlich gummigen Beinen (ich) und schmerzhaftem Hintern (Liisa) sind wir nach einer Stunde wieder auf dem Schiff. Es sind die kleinen Dinge, die Freude machen.

Dienstag, 14. April 2020

Bilder aus der Quarantäne

Hier ein paar Bilder aus der Quarantäne.

Auf dem Abendspaziergang entdeckt: "sterbender" Fischkutter am Slip.


Obwohl die Marina voll ist, sind wir sehr allein.


An die Ruhe in der Nacht habe ich mich schon gewöhnt.


Gutes Essen hält die Stimmung hoch. Liisas berühmtes, scharfes Curry - himmlisch (andere würden sagen höllisch... scharf!)


... und zum Schluss noch dies: Natürlich kann man die Wäscheklammern auch so an Deck herumtragen.




Freitag, 10. April 2020

Stay the f*ck at home!

Dramatische Situationen erfordern drastische Massnahmen. Dass sich die im Titel erwähnte Aufforderung  so schnell in den sozialen Medien verbreitet, und auch von Leuten mit sonst gepflegter Ausdrucksweise weiterverbreitet würde, hätte ich nie gedacht. Auf alle Fälle habe ich mich über die  Lieder, Gedichte und Gute-Nacht-Geschichten köstlich amüsiert. Hier ein Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=RTODB54JalU

 Und zu Hause - auf dem Schiff - geblieben sind auch wir. Aus der Schweiz kamen Anfragen, was denn los sei, es gäbe ja in meinem Blog nichts mehr zu lesen. Es ist eben auch bei uns sehr, sehr ruhig geworden, über Abwarten und Tee trinken kann man nicht viel schreiben.

Wenn eine besonders hohe Flut in der Marina zum Gesprächsthema wird, ist sonst nicht viel los. Bei starkem Südwind könnte es aber eng werden.... Man beachten die vielen Leute, welche unterwegs sind.


Das Verhalten der lokalen Bevölkerung und der noch in der Marina verbliebenen Yachties ist fabelhaft. Man hält sich an die Regeln, reduziert die täglichen Spaziergänge auf auf das erlaubte (sehr geringe) Ausmass und hält zusammen. Es gibt die "Lagos Navigator Page" auf facebook und das "Marina Quassel-Netz" auf VHF Ch. 9 wird fleissig genutzt.

Ich bin überrascht wie schnell und effizient die Behörden reagiert haben. Auf dem jetzt völlig leeren Parkplatz entstand über Nacht ein Drive-in Testcenter. Man braucht eine ärzliche Anordnung um sich testen zu lassen.


Das Personal ist mit Vollschutz bekleidet.


Ohne Unterlass ist das Lautsprecher-Fahrzeug, mit der Botschaft zu Hause zu bleiben, unterwegs, Durchsage in Portugiesisch und Englisch (nein, sie brauchen das f-Wort nicht!). Die Zahl der Infizierten hier in der Algarve ist immer noch sehr tief, in Lagos gibt es bisher nur drei Fälle.


Erfreulicherweise gibt es neue Street-Art, auch in schweren Zeiten können Ruinen verschönert werden.


Und überhaupt: Quarantäne ist was man daraus macht!