So kamen die Teile aus der Werkstatt zurück: sauber!
Die Teile waren nach der Revision wie neu. Der Wärmetauscher war vorher völlig verschlammt, die Seewasserpumpe hatte ausgeleierte Lager und die Wasserpumpe des Motors, welche mit der lecken Dichtung der Grund für die ganze Aktion war, bekam bei der Reinigung gleich einen neuen Thermostaten. In etwas weniger als drei Stunden wurden das Kühlsystem gespült und alle Teile wieder angebaut.
Hier wird nicht gebastelt, geschätzt oder geraten: der Meister arbeitet mit dem Drehmomentschlüssel.
Nach einem Testlauf ist alles bestens und unser Maschinchen schnurrt wieder wie eine Katze (und sieht doch wieder wie neu aus!)
Am Abend wurden wir auf die "Balu" zum Nachtessen eingeladen und verbrachten einen wunderbaren Abend mit gutem Essen, richtig tollen Leuten und geistreichen Gesprächen. Solche Abende sind auf Langfahrt richtige Glanzpunkte.
Heute Morgen lief ein Paar, welches wir schon in Brest getroffen hatten - von Süden kommend - hier in Lagos ein. Sie sind auf dem Heimweg, ihre Reise ist zu Ende. Sie "hätten nicht gefunden, was sie suchten". In den vielen Seglerbüchern, welche es auf dem Markt gibt, steht fast nie etwas von geplatzten Träumen. Langfahrt ist ein riskantes Unterfangen: Der Anspruch die beste Zeit seines Lebens zu erleben, kann auch sehr belastend sein. Wenn der Alltag kommt, Schwierigkeiten auftreten, Ängste und Frustrationen sich aufbauen und partnerschaftliche Probleme aufbrechen, dann kann der schönste Traum platzen. Das tut uns schon beim Zuschauen weh. Ein Langfahrt-Abenteuer ist etwas vom Besten das es gibt, es muss aber sehr sorgfältig und behutsam angegangen werden. Der Traum ist zerbrechlich.
Wir haben viele Bekannte hier und kommen kaum in weniger als einer halben Stunde über den Steg, weil wir immer wieder anhalten und schwatzen. Es kommen die ersten Sprüche, ob wir unsere "harbour roots" wachsen lassen. Es gibt hier ein Schweizer Schiff, welches für drei Tage kam und sechs Jahre blieb...
Liisa studiert Seekarten und Wetterberichte und Lotta ruckt an den Festmachern. Wir wollen weiter, aber gegen sechs Windstärken ankämpfen (genau auf die Nase) müssen wir nicht. Wir machen also noch ein paar Tage "Ferien" in Lagos.
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