Freitag, 2. Dezember 2016

Versuch's 'mal mit Gemütlichkeit

"Lagos ist ein gefährlicher Hafen", meinte ein seit Jahren hier liegender Schweizer, "er ist wie Klettverschluss - man bleibt kleben!" Nun, hier kleben bleiben werden wir nicht, auch wenn unser Motor und das nicht gerade tolle Wetter (viel Wind, aus der falschen Richtung) uns noch ein paar Tage hier behalten. Ich muss aber zugeben, hier könnte man es schon noch etwas aushalten. Viel verlockender aber sind die Ankerplätze im Süden der Algarve, unser Englischer Nachbar hat diesen Sommer mehrere Monate dort verbracht, es soll "lovely" sein. Wir sind jetzt mit vielen Informationen versorgt und wissen nun erst recht nicht, wo die Reise hin soll... Wir wollen auf alle Fälle in den nächsten Tagen bis Gibraltar, anschliessend geht es dann für ein paar Tage ins Mittelmeer nach Malaga, wo wir Besuch aus dem hohen Norden erwarten. Liisa beginnt schon den weiteren Verlauf unserer Reise zu planen, das ist kein schlechtes Zeichen -  und zu viele Möglichkeiten sind immer besser als Sachzwänge.

Wir hatten gestern einen  Gast an Bord: ein kleines Mädchen vom Nachbarschiff wollte unbedingt die Geschichten von Lotta, Findus und Petterson noch einmal hören. (..und noch einmal und noch einmal)



Anschliessend machten wir zu dritt einen Spaziergang zum Katzenhotel. Eine Tierschutz-Organisation hat auf der Hafenmole einen Unterschlupf mit Fütterungsanlage aufgestellt.



Dort leben etwa 20 Katzen zusammen und organisieren ihr Leben in der Umgebung. Ich war überrascht, wie eng die Tiere zusammenliegen, Portugiesische Katzen sind recht verträglich. Es hat auch keine Jungtiere, offenbar sind alle Katzen kastriert und das ist gut!

Nachdem wir unseren kleinen Gast wieder auf ihrem Schiff abgegeben hatten, gingen wir noch zu Fuss in den nahe gelegenen Supermarkt einkaufen. Geneigte Leser merken: gestern war Donnerstag und da gab's das eine oder andere Bierchen, juhu!

Wir sind jetzt eindeutig im Langfahrer-Modus: Liisa war im Yoga und backte "Guetsli" (Haferkekse), wir befassen uns mit dem Kino-Programm und machen immer wieder wunderbare Spaziergänge und Radtouren.


Lagos hat eine fast vollständig erhaltene Stadtmauer - die muss doch umrundet werden.


Das Schiff verlangt hin und wieder nach unserer Aufmerksamkeit, hatten wir doch zu unserem Schrecken etwas Wasser in der Bilge. Bis jetzt brauchten wir zum Bilgeputzen den Staubsauger!
Aber wenn es ins Bad regnet, so findet das Wasser mit der Zeit einen Weg "nach unten". Jetzt ist alles wieder schön trocken und sauber.

Die Temperaturen sollen so bleiben wie sie jetzt sind, sagen die Einheimischen. An schönen Tagen gibt es auch im Dezember T-shirt Wetter,  so gegen zwanzig Grad. In der Nacht, wenn's sehr kalt wird, kann es gelegentlich auf vier Grad hinunter gehen, aber nur sehr selten.

Etwas gewöhnungsbedürftig finden wir als Nordlandfahrer die langen, dunklen Nächte. Hier sieht es nämlich schon um 1730 Uhr so aus:



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