Freitag, 20. Juli 2018

Wir entdecken Santa Maria auf zwei Rädern

Da es sehr wenig Verkehr auf dieser Insel gibt, erlaubt Liisa mir einen Scooter zu mieten und kommt sogar auf Entdeckungsfahrt mit. Es gibt sehr viele Kurven hier, die Strassen sind ganz o. k. und so haben wir viel Spass beim Herumflitzen. Leider werden wir zuerst einmal tüchtig eingeweicht, hier regnet es nämlich gelegentlich. Zum Glück finden wir eine Bushaltestelle.


Weiter unten gibt es ein kleines Café, ideal um aufzuwärmen und etwas zu trocknen.


Eine nette Kirche haben sie auch.


Vor sechzig Jahren hatte Santa Maria doppelt so viele Einwohner wie heute. Viele Menschen versuchten der Armut durch Auswanderung nach Nordamerika zu entgehen. Die Landflucht hinterliess Spuren.




Weiter geht es nach Maia an der Ostküste und zum schönen Leuchtturm.


Ab 1400 Uhr kann man den Leuchtturm besichtigen, die Zwischenzeit verbringen wir in Maia bei einem ausgezeichneten Mittagessen. Im Restaurant "o Grota" gibt es drei Mittagsteller: Fischstew, Octopus oder Quiche. Wir versuchen Fisch und Octopus - himmlisch! Eine aus den USA zurückgekehrte Einheimische führt dieses Restaurant fast allein und kocht einfach fantastisch.

Das kleine Dörfchen Maia hat im Sommer etwa 200 Einwohner, im Winter neun!


Neben einigen Ferienhäusern und Wohnbauten zurückgekehrter Auswanderer (vor allem aus den USA und Kanada, wie die Fahnen auf den Grundstücken verraten) gibt es auch ein paar alte Weinbauernhäuser. Die Reben werden in rechteckigen, mit Steinmauern geschützten Gärtchen angepflanzt.



Nach dem Essen kraxeln wir zum Leuchtturm hoch.



Die Besichtigung des Leuchtturms ist interessant. Ein junger Leuchtturmwärter, ex Marinesoldat, gibt sich grosse Mühe alles zu erklären. Ich denke, der Schoko-Job hat auch einen grossen Nachteil: zeitweise grosse Langeweile.
Das Licht dieser kleinen Glühlampe wird mit den Prismen so gebündelt, dass es auf See schon dreissig Meilen vor der Küste gesehen werden kann. Wir sahen das Licht in der letzten Nacht unserer Überfahrt schon von Weitem.



Unterhalb des Leuchtturms sieht man noch die Überreste der ehemaligen Walfabrik. Hier wurden die angelandeten Tiere zerlegt und verarbeitet. Das muss ja meilenweit gestunken haben ...



Die "rote Wüste" von Santa Maria lassen wir uns nicht entgehen. Hier wurde früher bleihaltige Tonerde zur Glasur von Töpferwaren abgebaut. Ob das wirklich so gesund ist?



Auf den höchsten Punkt der Insel führt eine kurvenreiche Strasse. Aber klar geben wir unserem Zweirad die Sporen! Statt müder Beine gab's diesmal nur eine müde Gashand und einen müden Kopf. Man muss sich auf zwei Rädern wirklich konzentrieren, wenn man flott unterwegs sein will. Liisa fand es richtig gut und hat nicht reklamiert!

Aussicht vom Pico Alto, dem höchsten Punkt der Insel.




Am Abend wurden wir von einem deutschen Paar auf ihre 62 Fuss Segelyacht eingeladen, da ist vieles etwas grösser auf dem Löttchen. Wir verbringen einen tollen Abend mit interessanten Gesprächen und hervorragendem Essen, der Skipper grilliert.

Liisa studiert  Seekarten und Wetterberichte. Es sieht aus, als ob wir am Samstag nach Punta Delgada, São Miguel auslaufen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen