Sonntag, 6. November 2016

Mit viel Wind nach Lissabon (Cascais)

Liisa und Beatrice verbringen viel Zeit am Strand und geniessen die Zeit zusammen. Die Wellen sind schön und die Wassertemperatur soll erträglich sein ( so wurde mir erzählt...)



Wir sind jetzt wieder alleine auf dem Schiff und wollen weiterfahren. Die Wetterprognose droht mit Starkwind und Regen... Wir liegen um 0530 Uhr in der Koje, hören den Wind in den Masten singen, den Regen aufs Schiff trommeln... und haben Schiss!! Nie steht in den Langfahrer-Hochglanzbüchern wie viel Kraft und Überwindung es braucht immer wieder loszufahren. Die verlassenen Schiffe, welche man in den Häfen findet, sprechen eine deutliche Sprache. (Dazu in einem zukünftigen Post mehr) Liisa findet auf alle Fälle: "Mensch, wenn wir uns schon vor 23 Knoten Wind fürchten, dann können wir gleich nach Hause!"

Also wird das Schiff vorbereitet, viel Ölzeug angezogen und bei ordentlich Wind richtig professionell abgelegt. Im Hafen geht das gereffte Grosssegel fast von selbst hoch und wir sind wieder unterwegs.

Schon in den ersten zwei Stunden haben wir viel mehr Wind als prognostiziert, fünf Beaufort von der Seite. Lotta findet das super und läuft wie die Sau. Nach zwei Stunden ist der Wind weg, nur um eine halbe Stunde später aus Nord zu ballern.



 Das hatten wir erwartet. Wir stellen entzückt fest, dass Lotta auch vor dem Wind wie auf Schienen läuft, wenn sie korrekt getrimmt ist. Helmut, unser Autopilot, macht seine Sache auch ausgezeichnet, es betrübt mich immer wieder, wenn ich realisiere, dass so ein blöder Apparat viel besser steuert, als ich es jemals könnte.


Vom "Cabo da Roca", vor dem wir vom Hafenmeister gewarnt wurden, nahmen wir viel Abstand. Es war bei weitem nicht so gefährlich, wie uns unser Freund in Peniche glauben liess. Da der Wind genau von hinten kam und die Wellen immer höher wurden, kreuzten wir vor dem Wind, um das Schiff zu stabilisieren. Die Halsen, nur mit einem Fitzelchen Genua, machten wir jeweils in den Böen-Pausen, nicht gerade bei sieben Windstärken.


Schön zu sehen, dass auch noch andere Spinner unterwegs sind!



Bei unserer Ankunft in der Marina von Cascais, werden wir sehr nett empfangen und bekommen eine Flasche Wein geschenkt. Die bekommt wahrscheinlich jeder, aber wir finden das sei unser Preis für den Starkwindschlag.

Fazit: Null Seekrankheit, die Stimmung auf dem Boot war super, Lotta hat die ganze Zeit nur gelacht!

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