Freitag, 24. Februar 2017

Gezeitenmühle "El Pintado"

Gestern liessen wir uns vom nicht erfreulichen Wetter von der Flussfahrt abhalten und machten anstatt einen Spaziergang zur im Marschland vor Ayamonte liegenden Gezeitenmühle. Eine Gezeitenmühle wird, wie der Name sagt, von der Kraft des Gezeitenstroms, bzw. des zurückgehaltenen Wasser, angetrieben. Die Technologie stammt ursprünglich aus Irland (17. Jhd) und verbreitete sich bis Ende des 18. Jhd. entlang der Atlantikküste nach Süden.

Der Gezeitenstrom verbreitet sich über viele Kanäle ins Marschland, ein Teil davon wird in den zahlreichen Salinen zur Meersalz-Gewinnung  genutzt. Es gibt hier viele Verdunstungsbecken, ebenso auf der Portugiesischen Seite des Guadiana. Das abfliessende Wasser wird dann mit Hilfe von Dämmen in die Mühle geleitet, wo über liegende Schaufelräder die Mühlsteine angetrieben werden.

Dies ist die höher gelegene  Einlaufseite.


Durch diese Schieber regelte der Müller die Wassermenge, welche die Mühle antreibt.


Durch den (zu Anschauungszwecken verglasten) Kanal fliesst das Wasser auf das Schaufelrad, die beiden Mühlsteine liegen auf einer Achse darüber.


Die Abflussseite.


Bei Vollbetrieb konnten hier sechs Mühlen betrieben werden.


Als (untere) Mühlsteine, und auch als Baumaterial für die regionalen Häuser dient "brauner Austern-Stein", ein Sedimentgestein mit vielen versteinerten Austern.


Übrigens: der untere Teil der Kathedrale von Cádiz wurde auch aus diesem Gestein erbaut, wie in diesem Bild gut sichtbar ist.


Unser abendlicher Tapas-Spaziergang fiel buchstäblich ins Wasser - es regnete ziemlich fröhlich! Also genossen wir einen gemütlichen Feierabend auf der Lotta.

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