Montag, 26. Februar 2018

Rückschläge - und Möglichkeiten

Wir waren bereit. Nur die Leinen lösen und den Motor starten, Fuerteventura wir kommen. Unser Motor machte aber nix, nada. Rückblickend muss ich sagen, dass der Anlasser in letzter Zeit etwas gemütlich zur Sache ging, unser Diesel sprang aber bisher immer zuverlässig an. Der kräftige Spannungsabfall beim betätigen des Anlassers liess den Verdacht aufkommen, unsere Starterbatterie hätte das Zeitliche gesegnet... Wir mussten also hier bleiben und verloren unser Wetterfenster, das frustierte uns.

Wir machten aber aus der Not eine Tugend und bauten die "Batterie-Beschaffungs-Tour" zur touristischen Nordschleife aus und besuchten Teror (ja, heisst wirklich so und schreibt sich mit einem "r") und Arucas, zwei sehenswerte Städtchen. Mit dem Mietwagen gings zuerst nach Las Palmas, wo wir beim Schiffsausrüster "rolnautica" rasch fündig wurden, eine Batterie und ein paar Kleinteile fürs WC kauften und Zeit für ein schnelles Frühstück hatten.

Anschliessend gings in die Berge nach Teror, wo sich die berühmte Mineralquelle befindet. Auf vielen Inseln der Kanaren wird "agua de teror" verkauft, es handelt sich also kaum um Terrorwasser.

Das Städtchen wurde sorgfältig restauriert. Mir fällt immer wieder auf, wie konsequent die grosse Zurückhaltung bei Aussenwerbung und Geschäftslokalen  in historischen Zentren häufig durchgesetzt wird. Auch Banken  müssen sich daran halten!

Die Basilica de Teror am Hauptplatz.


Der Hochaltar. (Nein, ich sag' jetzt nichts von Bereicherung der Kirchenfürsten, schliesslich ist die "Virgen del Pino" ja die Beschützerin der Armen....)


Interessantes Kopfsteinpflaster.


Kleiner Wasserfall mitten auf der Treppe.


Durch grüne Berge geht es weiter nach Nordwesten, nach Arucas. Ich hatte im Touristenbüro in Las Palmas Bilder der dortigen neo-gotischen Kathedrale gesehen, die will ich mir nicht entgehen lassen. Von weitem ist die Kirche wirklich spektakulär.


Je näher wir kommen, desto mehr kommen die "fake-gothic" Elemente zum Tragen: Maschinell gesägte Steine sind nicht wirklich schön, ausserdem passt die Kirche nicht in die Gegend, finde ich. Die Bauzeit von neun Jahren  und das heutige Alter von etwas über hundert Jahren lassen die kunsthistorische Bedeutung des Bauwerks rapide schrumpfen. Wir verzichten auf die Besichtigung.


Arucas hingegen gefällt uns sehr gut, besonders als wir in einem niedlichen Café absolute Killer-Kuchen verdrücken. Wie sagt doch der Engländer? "Who cares what the question is, as long as the answer is cake!" A true word spoken...

Einen tollen Mirador, einen Aussichtspunkt, haben sie auch: Ausblick über Las Palmas und die Halbinsel im Norden davon.


Über die Autobahn geht es bequem "nach Hafen", wo die neue Batterie ruck-zuck eingebaut ist. Ha, jetzt zwitschert der Anlasser und das Dieselchen spingt vor Schreck fast aus der Kiste!

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