Die Überfahrt war ein sehr positives Erlebnis: Wir haben in der Zwischenzeit einige Erfahrungen gesammelt und herausgefunden, was für uns auf Nachtfahrt wichtig ist. Die Schlafstelle im Salon ist jetzt praktischer eingerichtet, der Menueplan ist dem möglichen Seegang angepasst und wir sind natürlich auch viel weniger gestresst, die Nordsee hat uns nämlich bei der Nachtfahrt von Bergen nach Shetland schon deutlich gemacht, worauf es ankommt.
Die Winde waren uns diesmal sehr gewogen, wir hatten nur zwei Stunden lang mehr als fünf Windstärken und der Atlantik baut auch nicht so schnell eine steile Welle auf wie die Nordsee. Am Ausgang des Englischen Kanal wurde es eine kurze Zeit etwas ruppig als wir eine leichte Wind-gegen-Strom Situation hatten, im grossen und ganzen war das Segeln schnell und sehr angenehm.
Ein Problem hatten wir natürlich schon: Ich habe offenbar im Dunkeln aus Versehen (Liisa sagt aus Ungeschicklichkeit...) einen Stromschalter für die Navigation ein- und ausgeschaltet, was unser Navigationsystem gar nicht schätzte und darauf ziemlich ausflippte. Das chaotische Herumkurven im Verkehrstrennungsgebiet des Englischen Kanals schaffte uns keine Freunde und einen Anschiss von einem Frachter. Ein totales Ausschalten und wieder Hochfahren kriegte die Navi wieder auf die Reihe und unseren Puls in den Normalbereich.
Am Anfang mussten wir einige Stunden motoren. Im Hintergrund sieht man ein Gasrigg vor der Irischen Küste.
Die Sonnenuntergänge auf See sind umwerfend.
Zwischendurch gab es immer wieder eine Spielstunde mit Delfinen.
Die zweite Nacht: es bläst im Englischen Kanal.
Morgenstund': Vive la France, unsere zehnte Gastlandflagge!
Die wilde Bretonische Küste im Morgenlicht nach zwei Stunden Fahrt durch dicken Nebel (ja, wir lieben unser Radar!)
Camaret-sur-Mer ist unglaublich schön! Als in Skandinavien und Irland Verliebte haben wir einen echten moralischen Konflikt...
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