Mittwoch, 26. September 2018

Eine weltoffene Stadt

Angra do Heroismo ist in der Liste der UNESCO als Weltkulturerbe eingetragen. Nicht nur weil sie sehr schön ist, sondern weil sie als eine der ersten Städte der Globalisierung gilt. In Angra kann man den Wandel einer mittelalterlichen Stadtarchitektur zur Handelsstadt der Renaissance beobachten. Bedingt durch Wind und Strömung führten die Routen der Segelschiffe von Süd- und Mittelamerika, Afrika und Asien fast zwangsläufig über die Azoren nach Europa. Da die Schiffe bei ihrem Aufenthalt in Angra vor Plünderung geschützt und auch überholt werden mussten, entwickelte sich eine ganze Infrastruktur um den aufstrebenden Hafen herum. Während drei Jahrhunderten war Angra eine internationale Drehscheibe des Handels und der Schifffahrt. Es erstaunt nicht, dass hier in dieser Zeit gutes Geld verdient und entsprechende Bauprojekte realisiert wurden, die Einflüsse aus Südamerika und aus Asien lassen sich nicht wegdenken. Mit dem Aufkommen der Dampfschiffe, welche in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts - ohne Kohle in den Azoren aufzunehmen - direkt zwischen Europa und Amerika verkehren konnten, fiel Angra in seinen Dornröschenschlaf. Im grossen Erdbeben von 1755 welches auf der Iberischen Halbinsel grosse Schäden verursachte, wurde der Hafen durch einen Tsunami, einer ca. zehn Meter hohen Flutwelle, beschädigt. Ein weiteres grosses Erdbeben (1980) zerstörte grosse Teile der Altstadt, welche inzwischen liebevoll restauriert wurde. Ein paar Bilder die zeigen warum es uns hier gefällt:

Typische Fassaden.




Seitenstrasse bei der Kathedrale.


Einflüsse von europäischem Barock?


Ein paar Details der Misericordia Kirche am Hafen.



Piratenkirche? Memento mori?


Gasse hinter der Kirche.



Schöne Balkone!



Mein neuer Kumpel - Vasco da Gama.


Was er wohl von Liisas neuer Frisur hält?


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