Samstag, 11. Juni 2016

Besuch der Ausgrabungsstätte Jarlshof

Heute Morgen wurden wir aber sehr unsanft geweckt, als das Ablegemanöver einer grossen Norwegeryacht krachend endete - an unserem Geräteträger. Obwohl es ganz schön gerumpelt hat, blieb alles heil. Wenn die Klemenswerft etwas baut, dann machen sie es richtig!
Wenn ich schon mitten in der Nacht aus dem Bett gescheucht werde (0730 Uhr!), dann kann ich ja gleich aufbleiben und meinen versprochenen Bericht von gestern nachholen. Die Gegend um Jarlshof liegt ganz im Süden von Mainland und wurde schon seit 4-5000 Jahren von Menschen bewohnt. Es finden sich Gebäudereste aus fünf unterschiedlichen Bauperioden. Im Museumsgebäude gibt es ein Modell, an welchem man gut sehen kann, wie neue Einwanderer und technologische Entwicklung (Gewinnung/Verarbeitung von Bronze bzw. Eisen) der Norwegische Einfluss durch die Einwanderung der Wikinger um etwa 800 und der Austausch von Wissen durch den Handel nach Irland und Norwegen, den Baustil veränderten.

Ein paar Bilder von den Rundhäusern aus der Eisen- und Bronzezeit:






Man nennt diesen Haustyp auch "Wheelhouse" weil die Stützpfeiler innen, wie Radspeichen liegen. Mit der Ankunft der Wikinger wurde dieser Baustil dann zu Gunsten der in Norwegen bewährten Langhäuser aufgegeben. Was uns besonders faszinierte, war die Navigation der Wikinger, da war nix mit Plotter, GPS und Stromatlas. Wir können diese Leistung nur bewundern! Es ist schon fast unglaublich, dass schon mehrere Hundert Jahre vor unserer Zeitrechnung, von hier aus Handel bis an die Deutsche Küste betrieben wurde.

Der Name "Jarlshof" stammt aus dem Roman "The Pirate" von Sir Walter Scott. Der Name bedeutet "Earl's Court", zuoberst auf der Ausgrabung thront nämlich eine Ruine aus dem 16. Jhd, wo ein übler Menschenschänder gehaust haben soll. Er wurde in Edinburgh vor Gericht gebracht und gehenkt, seine Burg zerstört.

Die Duchesse of Jarlshof ist aber sehr nett...



In der Ferne lockte der Leuchtturm von Sumburgh Head, es versteht sich von selbst, dass jemand da unbedingt hin musste...



Der Aufstieg hat sich gelohnt, es gibt dort oben ein grosses Nebelhorn


Das Leuchtfeuer ist auch richtig schön



Nach dem Nachtessen können wir den "Fireballs" beim Austoben vor der Hafenmole zuschauen - da kommen Nostalgie-Gefühle auf!


Ohne unsere seglerische Lehrzeit bei den Fireballs wäre eine solche Reise, wie wir sie jetzt unternehmen dürfen, undenkbar. Thank you, Swiss Fireball!!

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