Heute gab's nur einen kurzen Schlag ins am Südende von Ærø liegende Marstal. Der Weg dorthin ist allerdings navigatorisch sehr anspruchsvoll, man muss dem betonnten Fahrwasser ganz genau folgen. Die letzten Male getrauten wir uns nur unter Motor durch dieses Gebiet, heute wollten wir segeln. Es hatte auch ganz ordentlich Wind, wir mussten uns gut vorbereiten. Das Ablegemanöver in Ærøskøbing gelang wirklich professionell. Wir motorten bis zur Ansteuerungstonne, konnten dann abfallen und sausten nur mit gereffter Genua und halbem Wind durch den Tonnenstrich. Viel zu schnell kam Marstal näher, wir mussten das Segel bergen und die Festmacher vorbereiten. Den Hafen von Marstal erreicht man, in dem man die grosse Werft am Eingang umfährt, heute sind keine richtig grossen Schiffe hier, aber das Trockendock ist schon eindrücklich.
Offenbar habe ich mich in den letzten Tagen etwas zu sehr über unbedarfte Chartersegler lustig gemacht. Wir legten nämlich wirklich besch..eiden an. Tja Hochmut kommt vor dem Fall. Kaum glaubt man auf dem Schiff etwas im Griff zu haben, geht's prompt richtig schief, die volle Peinlichkeit! Zum Glück hatten wir keine Zuschauer.
Wir bunkerten Wasser, hatten einen Lunch und machten einen Spaziergang in die sehr maritime Stadt Marstal. Die lokalen Werften haben eine lange Schiffbautradition. Hier wurden die berühmten Marstal-Schoner gebaut. In der Museumswerft sieht man, wie diese doch recht grossen Schiffe von Hand und viel Muskelkraft gebaut wurden. Zuerst wird der Kiel gelegt, danach werden die einzelnen Spanten eingesetzt und am Schluss aussen die Planken aufgebracht und die Zwischenräume mit Werg und Teer ausgestopft.
Marstal hat auch eine niedliche Kirche
Wir versuchen seit Tagen ein T-shirt mit der Aufschrift "Ærø" zu finden, einen so coolen Schriftzug findet man doch nicht alle Tage, aber auch hier in Marstal kein Erfolg. Liisa studiert jetzt die Seekarten, das Wetter wird für uns entscheiden ob wir morgen noch einen Tag hierbleiben oder den kurzen Sprung nach Bagenkop machen.
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