Freitag, 15. Juli 2016

Port Ellen, Islay

Was hatten wir doch für zwei tolle Tage, Schottland hat uns für die Regentage reichlich entschädigt! Aber schön der Reihe nach: Gestern Morgen mussten wir schon allen Mut zusammennehmen um uns in den Sound of Jura und in die Nähe des gefürchteten "Corrywreckan" - einer der gefährlichsten Passagen in Schottland mit massiver Strömung, overfalls, tide rips, Drachen und Seemonstern... - zu wagen. Der Nachhilfekurs beim Ehepaar auf dem Nachbarschiff hat uns aber bestens vorbereitet, so dass wir bei zwei Stunden vor Hochwasser ablegten und mit ziemlich weichen Knien losfuhren.
Nun ganz so schlimm war's nicht, aber bei dieser Stelle mussten wir 30 Grad vorhalten um nicht vom Kurs gespült zu werden. Es war ein bisschen wie river-rafting.


Von diesem Punkt an hatten wir ganz anständigen Schiebestrom, wir erreichten einen Durchschnitt von 9 Knoten über Grund.



In der Bucht von Craighouse übernachteten wir dann an einer Mooring und hatten eine wunderbare Aussicht auf die Schottischen Berge und die Jura-Distillery. Die Nacht war ziemlich windig. 
Ich war erstaunt, wie gut man  auf einem schwojenden Schiff schlafen kann.


Am nächsten Morgen, man glaubt es kaum, strahlender Sonnenschein!




Endlich hatten wir wieder angenehmes Wetter, die Sonne schien, es war fast warm und der Segelwind war zur Abwechslung auch ganz nett. Fünf Windstärken gelten hier als die Regel, es darf aber gerne auch mal etwas mehr sein... Heute genossen wir die leichte Brise und segelten ganz gemütlich nach Port Ellen an der Südspitze von Islay. 

Wir haben den Eindruck, Islay sei die Whisky-Hauptstadt der Welt, gibt es doch hier zehn wichtige Single-Malt Distilleries in der näheren Umgebung: If I could walk 100 miles...

Port Ellen ist ein sehr netter Ort, wir waren von seinem Charme sofort gefangen.




Das Wasser in der sehr flachen Bucht wird langsam wärmer, das Fussbad dauert ungewöhnlich lang.


Heute ist Donnerstag, juhu!


Segeln in Schottland ist navigatorisch sehr anspruchsvoll, wir werden gefordert. Und wer keine blöden Fragen stellt, lernt nichts dazu... Dies nur als Bemerkung an jemanden der fand, ihm würde seine Arbeit wegen der intellektuellen Stimulation nach drei Wochen auf Langfahrt fehlen. Wir werden reichlich stimuliert, auch der "Abenteuer-Touch" macht unsere Reise im Moment sehr spannend. Dass Liisa  diese rauhe, kalte Gegend so geniesst - besonders das segeln - freut mich natürlich ganz besonders.

Bemerkung in eigener Sache: vielleicht könnte mich ein geneigter Leser/in  bezüglich Substantivierung von Verben (gross schreiben von Tätigkeitswörtern) nach neuer Rechtschreibung, aufklären (www.sylotta.ch) Nein, danke, keine Hilfe bei Kommaregeln, das ist hoffnungslos! :-)

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