Donnerstag, 8. September 2016

Stadtbummel in Brest

Brest war seit Jahrhunderten ein wichtiger Hafen für die Kriegsmarine. Im zweiten Weltkrieg war Brest ein wichtiger Stützpunkt für die U-Bootflotte des sogenannten 3. Reichs. Brest wurde gegen Ende des Krieges zur "Festung" erklärt und sollte bis zum letzten Mann verteidigt werden. Dieser Umstand erklärt zweierlei: Brest kapitulierte erst am 10. Mai 1945, zwei Tage nach der Regierung in Berlin und wurde während der monatelangen Belagerung fast komplett zerstört.  Der Wiederaufbau wurde "von Null" auf geplant und galt 1961 als vollendet. Man findet in dieser Stadt also kaum ein Gebäude, welches älter als 70 Jahre ist. Dies gibt der Stadt ein  Erscheinungsbild, welches von vielen Besuchern als zu einheitlich, zu durchgeplant und seelenlos empfunden wird. Ich bin da anderer Meinung. Natürlich fehlt eine alte Kathedrale und eine gemütliche Innen-/Altstadt, die Fünfzigerjahre-Architektur hat aber  einen eigenen Stil, die Innenstadt ist lebendig und ich habe nicht das Gefühl in einer Retortenstadt zu sein. Sicher hat auch das wunderbare Wetter seinen Teil zu diesem positiven Eindruck beigetragen.
Brest hat natürlich auch heute eine riesige Marinebasis mit dazugehörenden Werften und Trockendocks. Wenn man die vielen Autos auf den Parkplätzen dieser Betriebe anschaut, so darf man von Vollbeschäftigung der Bevölkerung und ausreichenden Steuereinnahmen der Stadt ausgehen. Das sieht man auch an allen Orten: viele Anlagen wie Gärten oder Parks wurden in den letzten Jahren schön renoviert oder neu gebaut, die Häuser sind in  gutem Zustand und das öffentliche Verkehrsnetz ist vom Feinsten, alle Busse und Trams sind neu...

"Les sept fontaines" an der Einkaufsmeile.


Die Hubbrücke über den Fluss und das Werftgelände. (sie soll die Drittgrösste der Welt sein...)


Trockendock.



Wohnhäuser im Fünfzigerjahre Stil.



Innenstadt.


Eine alte Seilbahn über den Hafen - frisch renoviert - wird in den nächsten Tagen wieder in Betrieb genommen


Ein Monument für die "verschwundenen Menschen" von Brest.


Kunst am Bau(m).


Die Marina hält grosse Stücke auf Flaggenprotokoll. Die Flaggen aller ausländischen Schiffe werden mit am Flaggenmast aufgezogen.


Eigentlich wollten wir heute nach Camaret zurück, wo Liisa einen schönen Strand zur Verfügung hätte, aber der Wind will uns nicht einmal nach Camaret lassen (von der Biskaya ganz zu schweigen).
Wir haben bei "Wetterwelt.de" in Deutschland ein Wetter-Monitoring mit Törnberatung angefordert. In den nächsten Tagen geht gar nichts, dies ist auch die Meinung auf anderen Schiffen hier im Hafen. Es gibt doch dieses alte Sprichwort: "geduldiger Skipper hat immer guten Wind"!

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