Sonntag, 2. Oktober 2016

Laxe; Camariñas

Wir sind wieder unterwegs. La Coruña war schön, wir genossen den Besuch aus der Schweiz und die fröhlichen Abende in den Tapas-Bars und auf dem Schiff, aber die Ferne lockt. Liisa wollte unbedingt zum ersten Mal auf dieser Tour ankern, dafür bot sich der Hafen von Laxe, etwa 35 SM von La Coruña entfernt, an. Der Wetterbericht versprach Motorbootwind, es sollte anders kommen.

Der Herkules von See aus.


Der Wind frischt auf und lässt uns segeln!


Die Freude währt nicht lange, dann dreht der Wind auf Südwest, genau auf die Nase. Da wir in Laxe gerne bei Tageslicht ankommen möchten, verzichten wir auf die Kreuz und geben dem Diesel die Sporen.

Die wilde Nordspanische Küste.


In Laxe suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen und ankern auf neun Meter Tiefe. (Hochwasser) Der Tidenhub beträgt hier 4 m. Wir schmeissen dem Anker sechzig Meter Kette hinterher und fahren das Geschirr richtig ein - hält! Liisa macht auf Ironwoman und hüpft textilfrei ins kalte Wasser.

Natürlich musste ich unsere Position gefühlte hundert Mal kontrollieren, bis ich endlich in einen unruhigen Schlaf fiel. Wir hatten  bis fast zum nächsten Hochwasser einen unangenehmen Schwell, welcher das Abenteuer-Feeling verstärkte. Der Anker hat sich keinen Millimeter bewegt, so sagt mindesten unser GPS. Am anderen Morgen fühlten wir uns nicht besonders ausgeschlafen, aber wie echte Segler! Einfach so, ohne jede Infrastruktur, vor einer Küste ankern ist toll. Das machen wir jetzt öfter, meint Liisa...

Panorama unseres Ankerplatzes.


Morgens um neun Uhr waren wir wieder unterwegs, ein kurzer Sprung nach Camariñas. Die Verhältnisse waren angenehm, leider kein Wind, dafür wie immer hier hoher Schwell vom Atlantik. Die Küste bietet imposante und eindrückliche Bilder.



Die Navigation in dieser Gegend ist nicht einfach. Wir sind froh, zwei von einander unabhängige elektronische Systeme an Bord zu haben. Wenn man genau weiss, wo man sich befindet, ist das schon sehr beruhigend.

Wir beobachten während der Ansteuerung, wie ein kleines Fischerboot  - im letzten Moment - von einem Retter zwischen den Felsen herausgezogen wird. Bei zwei Metern Schwell wird ein kleines Schiff in kürzester Zeit  an den Felsen zu Zündhölzern zerlegt....

Unser Löttchen freut sich über eine ausgiebige Süsswasserdusche am Steg, sie hat es verdient.


Die Gegend hier erinnert mich irgendwie an Skandinavien...



...die Pflanzen definitiv nicht!


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