Sonntag, 22. Januar 2017

Mit 32 Knoten über "the Straights"

Nein, wir sind keine mutigen Segler. Lieber konsultieren wir drei Wetterberichte und warten auf ein sicheres Wetterfenster, als dass wir uns in ein Abenteuer stürzen. Wir wollten aber nach Europa zurück und der Wetterbericht für den Rest der Woche hätte uns für vier Tage in Smir festgehalten - und das wollten wir nicht. Der Wetterbericht war gut, blauer Himmel und Wind aus West in Stärke 4, also los! Um 0930 Uhr hatten wir ausklariert, 3 Formulare, drei Ämter, ein Besuch an Bord und wir waren wieder draussen.


Der Leuchtturm bei Ceuta.


Der Wind nahm hinter dem Kap etwas zu...


...und zu


Darf's ein bisschen mehr sein? Lotta findet "ja"!!


Die letzten zwei Stunden blies es durchgehend mit sieben Windstärken. Mit Erstaunen stellten wir fest, dass so viel Wind, auch von vorn, Spass macht. Der Seegang war allerdings angenehm und wir flogen nur so über die Wellen. Es war nicht böig, der Wind stieg zwar mehrmals für kurze Zeit auf etwas über dreissig Knoten an, setzte aber nicht schlagartig ein.



Um das Südkap von Gibraltar zu erreichen, durften wir keine Höhe verschenken und vorwärts kommen mussten wir auch. Mit maximal gerefften Segeln fuhren wir so hoch es eben ging, die Strömung half uns auch noch ein bisschen nach Luv. Spitzenwert: 6.6. Kn Fahrt bei 33 Kn Wind, ca. 50 Grad am Wind. Es hatte viele Grossschiffe in der Strasse. Sie schienen Rücksicht auf uns zu nehmen und waren auch am Funk freundlich. 

Unsere Sprayhood mit fester Scheibe ist durch nichts zu ersetzen. Mehrmals klatschten Wellen mit Wucht darauf und auch darüber hinweg, das Cockpit blieb im vorderen Teil aber völlig trocken. Liisa bekam allerdings einen Volltreffer ab, als sie den AIS-Alarm am Plotter ausschalten wollte.

In der Bucht von Gibraltar gingen Wind und Seegang stark zurück, was das Umfahren der vielen Ankerlieger erleichterte. Dass der Wind allerdings beim Anlegen am Wartesteg nochmals auf 25 Kn auffrischte - mit entsprechenden Schwell - fanden wir nicht besonders toll!

Wir liegen jetzt in der Marina von La Linea, genau an der Grenze zu Gibraltar. Diese Marina wurde uns von vielen Segler als billiger und besser als die Marinas in Gibraltar empfohlen, und es stimmt!

Wir wissen jetzt, dass unser Löttchen auch etwas mehr Wind problemlos wegsteckt, die Wetterberichte studieren wir aber weiterhin akribisch und planen konservativ. An die Vendée Globe melden wir uns noch nicht an.

Die Strasse nach Gibraltar ist wieder einmal wegen Flugverkehr gesperrt.



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