Noch nie habe ich einen solchen Wolkenbruch erlebt, die Sicht reduzierte sich auf einige Dutzend Meter und wir hatten den Eindruck, dass sogar die Wellen geglättet wurden. Der Dichtigkeitstest für das Ölzeug war leider negativ, wir wurden porentief gereinigt.
Im gerefften Teil des Grosssegels bildete sich im Nu ein riesiger Wassersack, den ich nur mit Mühe hochstemmen und entleeren konnte. Logisch, dass sich ein Teil der ca. 30 Liter in meine Ärmel entleerten und mir letztendlich die Ölzeughosen vollliefen, kein angenehmes Gefühl.
Als das Unwetter endlich vorbei war, kam der Wind sehr chaotisch von allen vier Seiten, so dass wir schnell die Nase voll hatten, die Maschine starteten und die letzen Meilen bis Gedser durch motorten, nicht schön.
Was soll's, dieser Leuchtturm macht uns jedesmal Freude.
Im Hafen von Gedser war's mit dem Wind bald vorbei. Wir hatten im Hafenkro ein Bier und besuchten ein Schweizer Paar auf ihrem Schiff, welches hier im Hafen liegt und hatten einen netten Schwatz.
Morgen müssen wir nach Grossenbrode, nach Hause. Es wird wahrscheinlich nochmals kernig, aber wir haben keine Wahl, Samstagabend soll der Südwester wieder orgeln, mit dem wollen wir uns nicht mehr anlegen.
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