Montag, 23. Mai 2016

Liegetag in Skudeneshavn

Die Entscheidung hier zu bleiben war diskussionslos. Der Norwegische Wetterdienst legte am Morgen mit 13 m/s los und steigerte sich im Laufe des Tages kontinuierlich. Zur Zeit gibt er hohe acht Beaufort vor Skudeneshavn an. Und wenn die leeren Abfallcontainer durchs Dorf fliegen, dann darf man schon von mehr als vier Windstärken ausgehen.
Den Morgen begannen wir mit gemeinsamem Brötchen holen. (Ja, so richtig niedlich Hand in Hand) Auf dem Rückweg kamen wir an einem Jeans-Laden vorbei und ich bin jetzt - ganz schmerzlos - Besitzer von zwei Paar neuer Jeans! Kleider einkaufen ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung...
Über die Norwegischen Preise - man hört ja richtige Horror-Stories - können wir uns nicht wirklich beklagen, die Hafenplätze sind billiger als in Dänemark, viele Lebensmittel haben wir noch in Deutschland eingekauft, so dass die Bordkasse nicht leidet. Das Preisniveau entspricht dem der Schweiz, mit einer Ausnahme: Wer in einem Restaurant zwei Bierchen bestellt, sollte sich schon vorher mit seinem Bankberater absprechen, man braucht da fast einen Kleinkredit!

Der Vormittag war mit Trocknen der Ausrüstung und Aufklarieren des Schiffs ausgefüllt, wir wurden gestern ganz schön eingeweicht, ausserdem machte Liisa heute grosse Wäsche. Meine Aufgabe als Waschmaschinen-Instruktions-Übersetzer bereitete mir etwas Bauchweh, konnten wir doch die Türe der Waschmaschine nach beendetem Waschgang ums verr... nicht mehr öffnen. Erst eine Zahlung von 10 Kronen, zum Einschalten des Stroms, liess uns unsere Wäsche wieder entnehmen. Das sind halt die Aufregungen des Yachtie-Lebens.

Trotz des starken Windes liessen wir uns unsere tägliche Radtour nicht vermiesen. Es gibt da eine alte Bunkerstellung an der Südküste, welche einen tollen Ausblick über's Meer ermöglichen soll, also nix wie hin.

Unterwegs kommen wir an diesem Moor vorbei. Ob's hier Trolle gibt? Ich denke schon!


Dass Kreuzfahrtschiffe bei viel Wind krängen können, habe ich nicht gewusst, aber heute gesehen.


Das Stehen direkt im Wind ist nicht immer einfach und wir torkeln beim Gehen wir beschwipst.


 Wir trafen in Tananger ein Isländisches Paar, die sind jetzt gerade mit einem neun Meter Schiff nach Shetland unterwegs. Hoffentlich passt jemand auf sie auf...




Die Artillerie-Stellung ist noch recht gut erhalten.


Sie bietet einen strategischen Rundum-Blick (endlich im Windschatten)


Wenn sich jetzt jemand fragt, warum wir unsere Fahrrad-Helme beim Bunker besichtigen tragen, so darf ich bestätigen, dass es mehr als einmal "bong" gemacht hat. Hier das versprochene Bild von Liisas neuem Helm. Passt zur Jacke und zum Brommie.



Dies ist das gestern erwähnte Trockendock in Skudeneshavn. Das Schiff fährt in die "Badewanne" hinein, das Tor wird geschlossen und das Wasser hinausgepumpt - fertig.


Morgen soll es noch mehr Wind geben, sagt der Norweger. Wir liegen vollkommen in der Abdeckung der Häuser, wie in Abrahams Schoss. Ich habe gerade den Windmesser eingeschaltet, der Mast ist ca 1 m höher als die Gebäude hier. Was der Windmesser anzeigt, will niemand wissen :-)

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