Montag, 17. August 2015

Dragør, eingeweht.

Gestern konnten wir ein kleines Wetterfenster nutzen um nach Dragør zu kommen, dafür fliegt uns heute hier fast die Butter vom Brot. Aber schön der Reihe nach: Gestern früh legten wir schon um acht Uhr im völlig überfüllten Hafen ab. Natürlich lag noch ein anderer Anker über unserer Ankerleine, den konnten wir mit Hilfe des Boothakens klarieren, aber ich war schon erstaunt, wie heftig sich unser Bruce-Anker in den sandigen Grund von Ven Hamn verbissen hat. Nach langem Zureden liess er dann doch noch locker. Es regnete und es war grau und der Wind wollte auch nicht so recht, also liessen wir die Maschine arbeiten. Nach einer Stunde hatte der Wind ein Einsehen und liess uns recht flott nach Kopenhagen segeln.


Die Skyline von Kopenhagen.


Dieses Seezeichen nennen wir "die Tortenschachtel", hier hatten wir schon allerlei komische Winddreher, so auch gestern: der Wind drehte unverhofft auf satte fünf Windstärken (Böen sechs) auf und gab mir Gelegenheit meine Reffkünste zu üben - ich würde sagen, ich kann's jetzt.



Wir waren aber trotzdem froh im Hafen anzukommen, vor allem weil Lingby Radio fortlaufend mit Starkwind-Warnungen nervte.


Lotta bekam eine Grossreinigung und wurde von einer zunehmenden Spinnen-Population befreit. Man verträgt einfach nur ein paar Spinnennetze auf einem Schiff, es wird dann bald zuviel. Jetzt hat's keine mehr - schön! Am Abend kamen die Dänen vorbei, sie sind schon wieder von ihren Ferien in Kroatien zurück. Wir hatten einen fröhlichen Apéro auf Lotta und gingen danach auswärts essen. Ein schöner Abend, wir sehen sie erst um Weihnachten herum wieder :-(

Heute Morgen durften wir ausschlafen, es gibt einen Hafentag, da es den ganzen Tag bläst (sechs, Böen sieben). Wer nicht musste, blieb im Hafen. Also gingen wir nach dem Frühstück einkaufen und danach auf eine Radtour zum Schiffsausrüster nach Kastrup. Bei viel Wind wird auch völlig ebenes Terrain zu Herausforderung, wir mussten bei Gegenwind kräftig strampeln.


Beim Shipchandler bekamen wir alles was wir brauchten, sogar ein paar Seglershorts für mich, welche wir allerdings einer Schaufensterpuppe vom Leib reissen mussten...

Dass Liisa nachher ein Meerbad brauchte, muss wohl nicht speziell erwähnt werden.



Auf dem Nachhauseweg fanden wir eine Gasse mit besonders schönen Blümchen.



Zurück in Dragør genehmigten wir uns ein Glacé, das haben wir uns nach zwanzig Kilometern (die Hälfte mit sechs Windstärken Gegenwind) aber verdient. Der Wetterbericht verspricht für morgen noch mehr Wind, wir bleiben vorerst hier, ab Mittwoch soll's bessern. Nach einem so sonnigen und windigen Tag platzen unsere Batterien fast aus den Nähten. Unsere Solar- und Windanlage funktioniert. Lotta war seit unserer Abfahrt noch nie am Netz.

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