Mittwoch, 29. März 2017

Easy Life in Lagos

Ja, es sind gemütliche Tage in Lagos. Ein bisschen am Schiff pusseln, viel lesen und kurze Spaziergänge, auf denen es immer wieder etwas zu sehen gibt.

Vielleicht ist der alte Bahnhof nicht die ganz grosse architektonische Attraktion, diese Verkleidung mit grünen Kacheln sieht man nun wirklich nicht jeden Tag. Ist doch hübsch?


 Wir haben fast Springtide in Lagos, die Ebbe ist heute besonders tief.


 Auf dieser Industriebrache blieben nur die alten Schlote zurück, die Störche freut's.


Nach einer Woche mit Starkwind, viel Regen und frischen Temperaturen, kehrte heute endlich der Frühling zurück. Auf allen Schiffen wird geputzt und gewerkelt - es kommt Unruhe wie in einer Vogelkolonie auf. Die Reisezeit steht vor der Tür.

Montag, 27. März 2017

Gut geschliffen ist halb lackiert!

 Mit dem Job als Chef-Lackierer bei "Steinway and Sons" wird wohl nichts... aber vielleicht nähmen sie mich als Lehrling??

So sieht das stark abgenützte Abschlussbrett am Schiebeluk nach fünf Lagen Bootslack aus.




Freitag, 24. März 2017

Es gibt immer 'was zu tun

Während unserer "Pause" in Lagos soll das Löttchen eine Wellness-Kur erleben. Das Lackier-Experiment ist auf gutem Weg. Der erste Anstrich mit Bootslack am Niedergang artete nicht in eine Riesensauerei aus - ist doch schon etwas! Es braucht aber mindestens sechs Lackschichten, ich bin gespannt, wie die nächsten Schichten aussehen, Bilder folgen.

In unserem Schrank in der Achterkajüte war eine Stange für Kleiderbügel eingebaut. Die ist für T-Shirts und Jeans nicht ideal. Wir haben unsere Gala-Bekleidung nicht auf dem Schiff, deshalb fand die Navigatorin diese Stange ziemlich überflüssig und verlangte nach einem Tablar. Tja, der Eine kann was er tut, der Andere (ich) tut was er kann....

Das Resultat:


Das Tablar ist gerade und hält, was will man mehr? Nächstes Mal geht's schneller und noch schöner.

Mittwoch, 22. März 2017

Der alte Bahnhof von Lagos

Lagos hat einen neuen, piekfeinen Bahnhof.



Etwa 200 m westlich davon steht ein altes Gebäude, es ist zu verkaufen. Bei näherem Hinsehen ist klar, dass es sich um den alten Bahnhof, mit Keramik-Kacheln verkleidet, handelt. Keine Schienen weit und breit.



Ganz in der Nähe finde ich dann dieses Zeugnis eisenbahnerischer Vergangenheit: eine alte Werkstätte mit Drehscheibe.



Die neuen Wohnbauten kommen immer näher, die Stunden dieser alten Anlage dürften wohl gezählt sein, eigentlich schade.

Anschliessend mache ich eine kleine Radtour dem Strand entlang bis zur Lagune von Alvor, einem beliebten Ankerplatz, der heute ziemlich verlassen wirkt. Das Wetter soll in den nächsten Tagen nicht erbaulich sein, da bin ich froh in Lagos einen angenehmen Liegeplatz zu haben.


Die Auflösung des Rätsels vom letzten Blog-Post: ein Kunstwerk!



Dienstag, 21. März 2017

Frühling in Lagos

Der Frühling macht sich nicht nur im Kalender bemerkbar. Die Orangenbäume blühen.


Die Dünen am Strand sind saftig grün und blühen was das Zeug hält...


Die zentrale Strasse von Lagos.


Das bekannte "grüne Haus"


Die Marina erwacht auch wieder zum Leben. Oben rechts befindet sich unser Lieblingslokal "the Lighthouse". Es ist so Britisch, es könnte ebenso gut irgendwo auf den Inseln sein. Dort gibt es ein unglaublich gutes Curry, rot oder grün.


Ausserdem hat auf Lotta jemand Geburtstag. Das verlangt natürlich nach einem laaaangen "beachwalk".


Und zum Schluss noch dies: Was wird wohl auf Lotta hergestellt?


Freitag, 17. März 2017

Organisiertes Wandern

Ich habe es, glaube ich, schon andernorts erwähnt: Es gibt hier in Lagos eine "British Community", welche sehr gut organisiert ist. Sie verfügt unter anderem über ein Internetforum. Da kann man sich nicht nur über "all things boaty" schlau machen, nein, man kann sich auch über die Nachtruhestörung der "Amuras-Bar" austoben oder sich über die neuesten Aktivitäten der "Lagos-Strollers" informieren. Die Lagos Strollers führen jeden Mittwoch eine Wanderung in der Gegend durch, Liisa nahm schon vor ein paar Wochen daran teil und fand es richtig gut. Ich wurde diesmal auch mitgeschleppt. Seit meinem Militärdienst hatte ich mich immer erfolgreich gegen organisiertes Wandern gewehrt, dieses Mal hat nichts geholfen, ich musste mit. Um 1030 war Antreten bei der Bushaltestelle, der Bus fuhr ans Cabo Sagres.

Am Ponte de Sagres kamen wir vor etwas mehr als drei Monaten vorbei, es war Nacht, wir sahen nur das rote Leuchtfeuer.


Ein Panorama-Bild der ganzen Bucht.



Baleeira, Ankerplatz vor Sagres.



Dort sind wir vorbeigesegelt.


Die bewegte Frau, zufrieden.


Viele Klippen.



Zwischendurch müssen wir vom Strand zurück auf die Klippen. Wir gehören wohl eher zu den jüngeren Teilnehmern, die "Strollers" legen ein ganz flottes Tempo vor!


In der Nähe dieses verlassenen Bauernhofs gibt's nach etwa zwei Stunden Mittagspause mit Pic-Nic aus dem Rucksack.



Einen richtigen Mistkäfer habe ich noch nie gesehen, der viele Schafsdung ist natürlich ideal.


Nach weiteren 1.5 Std waren wir in Vila do Bispo. Wir mussten ein bisschen auf den Bus warten und vertrieben uns die Zeit - und den Durst - mit einem Cerveja "sem". Das organisierte Wandern, mit strenger Britischen Führung, war eigentlich ganz schön... und könnte durchaus eine Wiederholung vertragen!

Sonntag, 12. März 2017

Sonntags-Spaziergang

Sie hat 'was, die Algarve!!






Samstag, 11. März 2017

Von Vilamoura nach Lagos

Nach der freien Natur bei Culatra war das sehr mondäne Vilamoura ein richtiges Kontrastprogramm. Im Gegensatz zu anderen Retortenmarinas, welche wir an der Costa del Sol besuchten (besuchen mussten), ist Vilamoura aber piekfein. Es wird den ganzen Tag gepützelt und repariert, alles ist hier fast perfekt, nicht nur gut genug. Es versteht sich von selbst, dass die Touristen hier über ein anderes Budget verfügen, als z. B. in Benalmádena. Im Hafen liegen vor allem protzige Motoryachten.


An der Hafenmeile hat es viele Restaurants und Edelboutiquen.


Die Sanitäreinrichtungen sind tipp-topp und der Preis für den Liegeplatz ist vernünftig, 15 Euros, wer will sich da beklagen? Besonders wenn man als Zugabe einen solchen Strand bekommt!


Der Wind schafft kleine Kunstwerke.


Da ist jemand sehr, sehr zufrieden!



Hier werden die Amphoren nicht geputzt, hier werden sie weggeworfen. Dekoration beim Hafenbüro.


Der Weg zu Fuss ums Hafenbecken dauert gut und gerne eine halbe Stunde, die vielen Retaurants bieten genügend Verpflegungsmöglichkeiten unterwgs an, ausserdem ist Donnerstag.

Wir schlafen wie Steine, in der Nebensaison hält sich das Nachtleben offenbar in engen Grenzen, es ist vollkommen ruhig. Unser Aufenthalt verlängert sich um einen Tag, es hat ziemlich viel Wind und der Schwell nimmt zu.

Tags darauf haben wir bessere Verhältnisse, der Wind lässt uns leider im Stich, aber für die letzte Strecke nach Lagos bemühen wir eben das Motörchen.

UFO am Horizont?



Die Küste der Algarve ist hier wunderschön, Steilküste mit vielen Grotten.


Der Leuchtturm gefällt!


Nach ein paar Stunden sind wir am Cabo Piedade, da waren wir vor etwa drei Monaten schon zu Fuss.


Lagos ist wie heimkommen, vom Steg her tönt es "welcome back", die Leinen werden uns abgenommen und Sekunden später sind wir am Schwatzen. Wir bleiben ein Weilchen hier, geben dem Löttchen eine "Wellness"-Kur und planen die Zukunft.

Donnerstag, 9. März 2017

Ankern in der Lagune Faro

Die Wetterprognose versprach eine schwachwindige Woche. "Schwachwindig" ist natürlich relativ, ich selber betrachte 22 Knoten Wind zwei Stunden vor dem Ablegen als ziemlich Adrenalin fördernd...
Tatsächlich gab der Wind ab, kaum waren wir vor der Mündung des Guadiana, sodass wir den grössten Teil des Wegs nach Faro unter Maschine zurücklegen mussten. Es war sehr gemütlich, wir waren gar nicht in Eile, weil wir nicht vor 1730 Uhr  an der grossen Mole vor der Lagune sein wollten. Es wurden uns nämlich wilde Stories über diese Einfahrt, mit sieben Knoten Strom und kabbeligen Wellen erzählt. Bei Stillwasser soll es aber ganz easy sein...

Den grossen Leuchtturm sahen wir schon von weitem.



Und so sah die Einfahrt in Wahrheit aus:



Wir fuhren bei Windstille hinter die Ilha de Culatra und suchten uns ein schönes Plätzchen, um diese Jahreszeit kein Problem. Im Sommer sollen hier hundert(e) Schiffe liegen.

Wo die Holländer liegen, da lass' dich ruhig nieder..


Es soll auffrischen, da lasse ich lieber noch etwas Kette 'raus. Wie sagte doch unser sehr erfahrene Britische Nachbar in Ayamonte? " The chain doesn't do any good in the locker!"


Die Nacht war dann sehr ruhig, ich konnte sogar ein paar Stunden am Stück schlafen!


Am Morgen wollte meine Lieblingsfrau an Land, das kleine Städtchen besuchen. Wir ruderten mit unserem Beiboot "Girika" (sie giired ebe bim Ruedere) in den kleinen Fischerhafen.

Lotta wartet brav am Anker.


Die kleine Insel Culatra ist wenig mehr als eine Sandbank, wird aber ganzjährig von einer kleinen Fischergemeinde bewohnt. Natürlich ist der Sommertourismus die grösste Einnahmequelle, davon zeugen viele kleine Bars und Restaurants. Ein paar Wegweiser haben sie auch.


Die Hauptstrasse. Es gibt hier keine Autos, nur ein paar Taktoren und dreirädrige Vespas.


Kein Häuschen zu klein, ein Palast zu sein!



Eine Schule haben sie auch.


Ein bequemer Steg führt an die meerseitige Praya.



Es kam beim zurück rudern natürlich etwas Wind auf, in einem Gummiboot nicht wirklich toll, wir schafften es aber gerade noch zurück aufs Schiff, bevor es wieder ganz fröhlich zu blasen anfing. Wir wissen jetzt aber, dass unser Ankergeschirr auch bei Böen von sechs Windstärken sehr zuverlässig hält. Der Anker hat sich, wie sich beim Einholen bestätigte, tief eingegraben. Ich musste ganz schön kurbeln! Wir schlichen wieder bei Stillwasser (oder fast, wir hatten kurz zwei Knoten Gegenstrom) durch die "Ausfahrt" und hatten auf der ganzen Strecke nach Vilamoura ausreichend Wind um zu segeln, war das schön!

Wir liegen jetzt in Vilamoura, welches bei weitem nicht so schlimm ist, wie uns erzählt wurde. Es ist schon sehr touristisch mit grossen Hotels, aber es lebt, alle Geschäfte sind offen und der Ort hat sogar etwas Klasse. Natürlich wäre Liisa viel lieber in der Lagune geblieben, aber der Wind sollte zunehmen, und so fand ich es klüger, ein so schönes Ankererlebnis nicht mit einer abenteuerlichen Nacht zu trüben...

Liisa findet sie habe den perfekten "Frauentag" erlebt: Sonnenaufgang am Ankerplatz, Morgenkaffee im Cockpit, abenteuerliches Ankermanöver, interessante Tidenberechnung, schönes, gemütliches Segeln und zuletzt der absolute Höhepunkt: ein Meerbad an der durchaus attraktiven Beach von Vilamoura!