Sonntag, 28. Mai 2023

Ystad

 Es musste sein. Wir wollten heute nach Ystad, auch wenn die Windvorhersage Schwachwind prognostizierte. Aber 55 SM brauchen Zeit: elf Stunden sollte die Fahrt dauern, ein ganz anständiges Tagessoll, finde ich.


Also war bereits um 0530 Tagwache und um halb sieben waren wir unterwegs. Möns Klint im Morgenlicht  - immer schön!



Um uns zu foppen gab es am späteren Vormittag perfekten Segelwind. 15 Knoten aus 60° bei vollständig glattem Wasser.  Lotta fand das grossartig. Allerdings dauerte die Freude nur eine halbe Stunde, dann musste der Diesel wieder mitlaufen.


Ich fand es auch schön segeln zu lassen: unser Autopilot steuert besser als ich es jemals könnte!


Die Gastlandflagge will gewechselt werden, Ordnung muss sein, schliesslich sind wir jetzt in Schweden!


Beim Anlegen gab es dann sehr viel Wind. Liisa liess sich nicht beeindrucken und legte ein astreines Anlegemanöver hin. Die Lotta liegt perfekt am Steg.


Wir brauchten dann für die ganze Strecke nur 10.5 Stunden und sind darauf fast ein bisschen stolz...

Samstag, 27. Mai 2023

Klintholm

 Zwei Tage von Gedser nach Klintholm? Was ist da schief gelaufen? Die Lösung ist ganz einfach: "Your's truly" hat einen faulen Tag eingezogen. Ich hatte einfach keine Lust, schon wieder weiter zu fahren, also blieben wir einen Tag in Gedser, gingen einkaufen, pusselten etwas am Schiff und machten einen schönen Strandspaziergang.


Schöne Blümchen gibt es hier: Kirschblüten?

Am Abend fanden wir ganz zufällig ein tolles, kleines Restaurant mit eigener Brauerei. Natürlich mussten wir die neuesten Biere degustieren! Alle. Ausgiebig.


Der Abend hatte ein durchaus feucht-fröhliches Ende...

Am anderen Morgen war ich wieder motiviert weiter zu fahren. Wie befürchtet war es ein reiner Motorbootschlag, es war aber angenehm warm und die See war spiegelglatt - richtig entspanndend!


In Klintholm liessen wir uns von einem thailändischen Foodtruck verführen und holten unser Abendessen " to go". Auch hier: ein Erfolg!

Donnerstag, 25. Mai 2023

Richtig schöner Schlag nach Gedser

 Heute passte der Wind! Nordwest und Stärke 4-5 (Böen 6). Auf Steuerbordbug segelten wir schwungvoll nach Dänemark. Durch den Tonnenstrich unter der Fehmarnsund Brücke, ging's nur mit Grosssegel. Auch so erreichten wir zeitweise sechs Knoten.


Liisa geniesst das fetzige Segeln. Es kann ihr nie schnell genug gehen.


Auch wenn die Sonne scheint, ist es recht frisch!


Es gibt viele offshore Windparks. 


Auch das Löttchen ist am Abend zufrieden. Sie hat's heute wie immer gut gemacht und darf bei den schönen Schiffen am Aussensteg liegen!




Mittwoch, 24. Mai 2023

Heiligenhafen

 Der Kreis von Lottas Reise hat sich heute fast geschlossen. Anfang April 2016 verliessen wir Grossenbrode, welches gleich auf der anderen Seite der Halbinsel liegt, und segelten nach Gedser. Seither haben wir viel erlebt - die Entscheidung loszufahren war goldrichtig. Ebenso die Entscheidung den Job, welcher mir durchaus Befriedigung gab, mit sechzig an den Nagel zu hängen. Ein Segler, den ich in Arrecife traf, meinte:" für jedes Jahr, dass Du früher aufhörst, bekommst Du drei zusätzliche geschenkt!" Schön wärs ja. Nun, nach Grossenbrode fahren wir nicht, es wäre ein Umweg.

Die Fahrt von Laboe hierher war ganz ok. Wenig Wind mit achterlicher Welle sorgten für eine rollige Angelegenheit. Wir versuchten mit Genua und mitlaufender Maschine wenigstens so schnell wie möglich nach Heiligenhafen zu kommen.

Vor Heiligenhafen liegt eine lange Sandbank, der Graswerder. Ein schönes Naturschutzgebiet mit einem interessanten Vogelbeobachtungsturm, ganz rechts. Ein paar wunderschöne Ferienhäuser hat es auch.



Der Hafen von H'hafen ist riesig. Etwas "over the top", vielleicht der Grund für sein typisches Flair.


Ausserdem ist hier der Sommer ausgebrochen.


Wir gehen einkaufen und finden unterwegs eine wunderbare Fischbrötchenbude, wo wir der Versuchung nicht wiederstehen können. Fischbrötchen und ein "Flens" - perfekt!



Dienstag, 23. Mai 2023

Laboe (Ostsee)

 Den Nordsee-Ostsee  Kanal haben wir hinter uns! Die Fahrt von Cuxhaven die Elbe hoch, durch die Schleuse von Brunsbüttel in den Kanal und nach 40 km nach links abbiegen in den Gieselau-Kanal, war interessant und recht anspruchsvoll. Wir genossen unsere Übernachtung vor der GieselauSchleuse, hatten in der Nacht starken Regen und am Morgen den halben Wald auf dem Schiff! Dreckig war das Löttchen nach zwei Nächten im Päckchen auf Helgoland sowieso, da hatten wir auf dem Kanal etwas Zeit "rein Schiff" zu machen. Nach sechs Stunden gingen wir in Kiel durch die grosse Schleuse und stellten fest, dass die Schleuserei im NOK schon ein Elend ist für Sportboote. Die Schwimmpontons sind viel zu niedrig!

Wir hatten eigentlich vor in Holtenau zu übernachten, liessen uns aber durch den leisen Wind im Inneren der Förde dazu verleiten, nach Laboe zu fahren. Wir rauschten dann mit ziemlich viel Wind von hinten durch die Hafeneinfahrt von Laboe und waren sehr froh, von einem Mitarbeiter der Werft an einen Steg gewiesen zu werden, wo gross "anlegen verboten" stand. Der Hafenmeister hatte auf alle Fälle keine Skrupel von uns das happige Hafengeld entgegen zu nehmen. "Wenn die von der Werft Euch dorthin winken..." meinte er.

Ein paar Bilder von unterwegs: auf dem Kanal verkehren richtig grosse Schiffe!


In der Giselau zauberte Liisa mein Lieblingsessen: roter Reis mit Spiegelei.


Der Übernachtungsplatz vor der Gieselau-Schleuse ist bei schönem Wetter noch viel idyllischer!


Bei Rendsburg gibt es eine Schwebefähre. Sie hängt an Drahtseilen unter der Eisenbahmbrücke.


Man gewöhnt sehr recht schnell daran, von grossen Pötten überholt zu werden.


Die Schleuse von Kiel: Wir müssen mit den Grossen durch die Schleuse. Aufregend, aber nicht angenehm!


Auf alle Fälle ist es schön wieder in der Ostsee zu sein. Heute führe ich meine Lieblings-Navigatorin ins beste Hafenrestaurant aus.


Sonntag, 21. Mai 2023

Cuxhaven

 Im Tidenrevier müssen alle Boote zur selben Zeit ablegen. Wenn man die richtige Tide erwischen will sollte man rechtzeitig unterwegs sein. Auf der Lotta wurde viel gerechnet, geraten und diskutiert, aber zum Schluss passte alles! Wir kamen bei Stillwasser in Cuxhaven an. Bei Ebbe und Flut steht das Wasser eine kurze Zeit fast still, bevor es seine Richtung ändert und mit bis zu drei Knoten strömt. Wenn man diese Fliessgeschwindigkeit nutzen kann, wird man in die richtige Richtung geschoben. Wenn nicht, wird's ein langer Tag...

Alle Boot verlassen Helgoland fast zur selben Zeit.


Bei unserer Ankunft in Cuxhaven bei Hochwasser gibt es fast keine Strömung -angenehm!


Wir finden einen ganz netten Übernachtungsplatz.


Natürlich besuchen wir das alte Semaphor. Mit Hilfe eines Hebelsystems wurden den in die Nordsee auslaufenden Schiffe die nautischen Verhältnisse in B (Borkum) und H (Helgoland)  übermittelt.


Gute alte Mechanik. Im Zeitalter von Internet nicht mehr aktuell.


Die Hafeneinfahrt des Sportboothafens in Cux. Zur falschen Zeit laufen hier drei Knoten Querstrom. Das soll gelegentlich zu haarsträubenden Situationen führen, wurde uns erzählt.


Riesige Containerschiffe laufen hier vorbei. Ihr Wellenschlag kommt bis in den Hafen und bringt die Boote zum tanzen. Midnight rock n'roll ist nicht wirklich unser Ding. Wir hatten einen strengen Tag!


Morgen geht's mit der Tide nach Brunsbüttel in den Kanal. Eine Übernachtung vor der Gieselau-Schleuse wäre doch richtig nett.


Samstag, 20. Mai 2023

Helgoland

 Wir mussten uns entscheiden: Bleiben wir in Borkum bis wir gute Verhältnisse haben, oder machen wir den Sprung nach Helgoland bei mässigen Bedingungen? Liisa fand, wir gehen! Die Nachtfahrt war dann nicht sehr angenehm, der Wind kam von der falschen Seite und es gab eine unangenehme Restdünung. Schlafmangel und Seekrankheit versetzten uns nicht in Hochstimmung, aber als Helgoland näher kam, war alles wieder gut.

Immer wieder schön: Landfall auf Helgoland.


Der Hafen ist voll. Päckchen mit sechs und mehr Schiffen sind die Regel.


Die bunten "Hummerbuden" sind immer noch da.


Liisa ist schnell in Touristenstimmung. Ein Strandkorb passt immer!


Aussicht vom "Oberland" auf den Hafen.



Den Leuchtturm sahen wir schon von weitem.


Viele Basstölpel: sie gehören einfach dazu!


Das typische Bild von der "Langen Anna" darf natürlich auch nicht fehlen.


Wir schlafen aus, tanken Diesel und geniessen die Insel für einen Tag. Morgen geht's nach Cuxhaven.



Donnerstag, 18. Mai 2023

Borkum Layday 3

 Ja, das Inselleben ist gemütlich! Wir versuchen das beste aus der Wartezeit zu machen, lesen, fahren Rad und geniessen das ganz angenehme Hafencafé "Burkana".

Die Fähre ist die Nabelschnur an der die ganze touristische Infrastruktur hängt.


Sogar eine Schmalspurbahn führt vom Hafen ins Städtchen Borkum.


Der Hafen lebt auch von den Zubringerbooten der Windparks. Die grossen Katamarane fahren Servicepersonal zu den Windturbinen.


Das Vogelparadies Borkum zieht viele Vogelbeobachter an.


Der wilde Ginster blüht.


Die jungen Wildgänse sind auch schon recht gross!


Am Donnerstag sollte es mit dem Wind und Wellen einigermassen klappen. Wir wollen direkt nach Helgoland. 




Dienstag, 16. Mai 2023

Feuerschiff Borkumriff

 Ein Feuerschiff ist kein Feuerwehrschiff, wie Liisa dachte, sondern ein schwimmender Leuchtturm. Die Borkumriff wurde 1955 erbaut und lag auf einer Sandbank vor Borkum um Schiffe in der Nacht und bei schlechter Sicht den Weg zu weisen. 1988 wurde sie als letztes deusches Feuerschiff ausser Dienst gestellt. Sie wurde fast im Originalzustand gehalten und dient heute als Museum, eine Art nautische Zeitkapsel. Sie ist immer noch fahrtüchtig und macht gelegentlich Fahrten mit zahlenden Gästen.

Blick über das Achterschiff, der Himmel sieht nicht nett aus.


Kaum an Bord mussten wir wegen Platzregen mit Hagel ins Innere flüchten.


Die Funkerbude war trocken und alle Geräte sind richtig alt.  Auch wenn moderne Elektronik vorhanden ist, glaube ich, dass die alten Sachen noch funktionieren!


Der originale Steuerstand.


Ein richtiger Motoren-Telegraph: so wurden die Kommandos an den Motorraum weitergeleitet.


Sprechkontakt war auch möglich, wenn auch etwas archaisch, finde ich...



Die Borkumriff verfügt insgesamt über vier Dieselmaschinen, wenn ich richtig gezählt habe.


Gar nicht antiquierte Besucherin.


Ein Bild des wichtigsten Teils der Borkumriff: ihr Leuchtfeuer.


Ein Blick über das Vorschiff. Ganz im Hintergrund liegt die Lotta. (Bild anklicken!)


Um die Borkumriff an ihrem Standort zu halten, verfügt sie über zwei Anker, einen Pilzanker und einen Fahranker. Der Pilzanker gräbt sich in den Sand ein und an der 200 m langen Ankerkette sollte das Schiff eigentlich halten. Tatsächlich soll die Kette drei Mal gebrochen sein!


Natürlich braucht so viel Kette eine ordentliche Winsch: so sieht sie aus.


Wir fanden nach unserem Besuch, dass alles auf der Lotta winzig klein ist!